André Bücker in Dessau nicht verlängert
Intendanz für August 2015 neu ausgeschrieben
Am Anhaltinischen Theater Dessau droht ab der Spielzeit 15/16 ein Führungswechsel. Nach starken Kontroversen mit dem amtierenden Intendanten über die Kürzungen der Theaterförderung, hat die Stadt den Wunsch nach einer neuen Leitung nun offiziell gemacht. Bücker könne sich aber „selbstverständlich an der Ausschreibung beteiligen“, wie ein Pressesprecher laut Mitteldeutscher Zeitung mitteilte.
Noch im vergangenen Winter hatte der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh (SPD), eine generelle Umstrukturierung des Theaters vorgesehen. Die zwei Sparten Schauspiel und Ballett sollten geschlossen und Aufführungen zukünftig nur als Gastspiele eingekauft werden. Der Vorschlag war im Zuge der Kürzungen der Förderungsgelder entstanden, die im Zeitraum 2014 bis 2018 zu einer Einsparung in der Subvention des Dessauer Theaters von ca. 8,1 Millionen auf durchschnittlich ca. 5,5 Millionen Euro jährlich führen werden.
Der Erhalt des Anhaltinischen Theaters als Vier-Sparten-Haus gilt mittlerweile trotz Kürzungen als gesichert, dank starker Proteste der Kulturschaffenden. Der amtierende Generalintendant André Bücker trat dabei als vehementester Kritiker der Landesregierung in Erscheinung, was auch bei der Stadtführung in Dessau zu Unbehagen führte. Laut Informationen der Mitteldeutschen Zeitung hält die Stadt Bücker „landespolitisch für nicht mehr vermittelbar“.
Die Verwaltung Dessau-Roßlau sucht nun nach eigenen Angaben für die Generalintendanz ab 2015 nach einer „herausragenden Persönlichkeit“ mit „betriebswirtschaftlichem Denken“, welche „das Publikum begeistern kann“. Bewerbungen werden noch bis 15.10.2014 entgegen genommen. Die Stellenausschreibung finden Sie hier.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung