
Heft 04/1975
Theater als Instanz revolutionären Weltgewissens
Broschur mit 80 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
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Über den späten Brecht und die Aufgaben des Theaters heute und hier Gestützt auf Überlegungen Brechts, die Funktion seiner künstlerischen Bemühungen in der Literatur, Kunst und im Theater in seiner späten Zeit betreffend, also nach 1948, und gestützt auf unsere heutigen Bestrebungen, die Rolle und Wirkungsweise der sozialistischen Kunst zu erhöhen, möchte ich danach fragen, inwieweit gerade der späte Brecht Hilfe leisten kann bei der Lösung von Problemen, die bei der Präzisierung der sozialistischen Kulturpolitik durch den VIII. Parteitag auf die Tagesordnung gesetzt wurden.
Ich spreche also von der Funktion sozialistischer Kunst und werde im folgenden vier Funktionsweisen unterscheiden. Es liegt auf der Hand, daß ich diese vier Funktionsweisen sozusagen mit Hilfe der Theorie auseinanderzulegen imstande bin. In der Praxis, in der Wirklichkeit erscheinen diese Funktionen niemals getrennt voneinander, nicht voneinander isoliert; sie durchdringen einander, bilden eine Einheit.
Wir wollen beginnen mit einer Funktion sozialistischer Kunst, wie sie in verschiedensten Selbstverständigungen in Brechts Spätzeit zu finden sind, besonders in seinen "Katzgraben"-Notaten, in der Bemerkung beispielsweise, daß sie "ein neues, ansteckendes Lebensgefühl" demonstriere, oder auch, daß sie den "großen Prozeß der produktiven Umwandlungen" zeige, "angetrieben durch den Dynamo der sozialistischen Partei der Deutschen Demokratischen Republik". Welchen Begriff soll man einsetzen zur Kennzeichnung solcher Elemente der Theaterarbeit? Ich würde diese Funktion poetische Akklamation und positive Konstruktivität nennen wollen.
Die erste Funktion sozialistischer Kunst ist die der Stimulierung der sozialistischen
Entwicklungsprozesse und jedweder Unterstützung des gesellschaftlichen Fortschritts. Die mit den Mitteln der Kunst erhobene Forderung, daß alle Unternehmungen darauf gerichtet seien und alle Kräfte frei gemacht würden, um diesen sozialen Prozeß zu vertiefen und zu verbreitern. Das Selbstverständnis der Kunst, daß sie sozialistische Kunst und damit Teil des sozialistischen Ganzen, des Vorwärtsdrängenden ist. [...].
Aus Reinhard Weisbach: Theater als Instanz revolutionären Weltgewissens, S. 2 (2-4).
Maria Czanerle
Gerhard Ebert
Anne Eicke
Lena Foellbach
Dietmar Fritzsche
Hans Golle
Werner Gommlich
Hans-Rainer John
Józef Kariski
Horst Kleineidam
Maud Klevenow
Hartmut Kretzschmann
Wolfgang Lange
Knut Lennartz
Martin Linzer
Gerhard Neumann
Tadeusz Peiper
Ingeborg Pietzsch
Ilse Rodenberg
Stephan Stompor
Roman Szydlowski
Reinhard Weisbach
Sieglinde Wiegand
Manfred Zelt
Udo Zimmermann
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