
Heft 04/1981
Publikum nicht unterfordern
Gesellschaftliche Relevanz und Qualität
Broschur mit 88 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
Hans-Rainer Johns Gedanken zur Auswertung des IV. Kongresses des Theaterverbandes unter der Überschrift »Neue Etappe begonnen« (TdZ 1/81) regen mich an, unsere eigenen Überlegungen in Auswertung dieses Kongresses und der Vorbereitung des X. Parteitages zu äußern. In Vorbereitung unserer Rechenschaftslegung für das Jahr 1980 und des Perspektivplanes unseres Hauses bis in die 90er Jahre sind wir in der Deutschen Staatsoper in den verschiedensten Gremien in der Diskussion. Interessanterweise treffen sich einige der Hauptgesichtspunkte mit den von Hans-Rainer John in seinem Artikel aufgezeigten Problemen.
Was zeigen uns der Rückblick und die Analyse vor allem in der Beziehung zwischen Theater und Publikum? Ohne Zweifel haben sich die verschiedensten Methoden oder Einrichtungen unserer Öffentlichkeitsarbeit außerordentlich bewährt; ich denke dabei an die Tätigkeit unseres sehr aktiven gesellschaftlichen Rates, an die Lehrgänge für Kulturfunktionäre, vor allem aber auch an die 4. Theatertage für Pädagogen, an die Jugendarbeit (Jugendklubs, Jugendweihe) und an unsere Konzerte für Vorschulkinder, um nur einiges zu nennen. Hier können wir auf sehr guten Erfahrungen in Kontakt mit dem Publikum aufbauen und sind meines Erachtens aufgerufen, sie gerade im Sinne der AufgabensteIlung der auf dem VIII. Parteitag formulierten Hauptaufgabe weiter auszubauen.
Erfreulich ist auch im Jahre 1980 die Steigerung des freien Kartenverkaufs um 7,9 Prozent. Natürlich ergeben sich bei einer näheren Analyse auch einige interessante Fragen. Betrachtet man die Durchschnittsauslastung der einzelnen Werke, so ist in der Statistik doch noch etwas wie eine Fieberkurve zu verzeichnen. Hier sind wir der Meinung, daß der Kampf um eine noch größere Stetigkeit in der Auslastung für alle im Repertoire befindlichen Werke geführt werden muß. Oft »verdirbt« nur eine einzige nicht so gut ausgelastete Repertoire-Vorstellung eines Werkes den gesamten Durchschnitt. Da spielen Fragen der Jahreszeit, der Wochentage und anderes mit hinein. In der Ansetzungspolitik muß also noch sorgfältiger verfahren werden, wobei es naturgemäß keine absolute Sicherheit gibt, denn wir haben es ja mit Menschen und ihren freien Entscheidungen zu tun , wann sie in das Theater gehen wollen. Bei all dem darf man meines Erachtens die kulturpolitische Zielsetzung nie aus dem Auge verlieren. Angesichts der großen und bedeutenden Anforderungen, die heute im Zusammenhang mit der technisch-wissenschaftlichen Revolution an fast alle in der Produktion tätigen Menschen gestellt werden, wächst sicher auch das Bedürfnis nach Entspannung oder Unterhaltung. Man muß aber andererseits meines Erachtens Proportionen finden, in denen Bildung und Erziehung gleichermaßen zur Geltung kommen. Dabei besitzt die Vermittlung des kulturellen Erbes immer wieder einen ganz besonderen und bedeutenden Stellenwert.
Aus Hans Pischner: Publikum nicht unterfordern. Gesellschaftliche Relevanz und Qualität. Gedanken vor dem X. Parteitag (S. 4-5), S. 4.
Artikel | Seite |
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Artikel | Seite |
Umschau | |
TdZ-Porträt (16): Karin Frenzelvon Sabine Göpfert | Seite 1 |
Landestheater Halle - KammerspieleKammertanzabend. Choreographie und Inszenierung: Helmut Neumann, Bühnenbild: Carlheinz O. Städter, Kostüme: Barbara Albrechtvon Dietmar Fritzsche | Seite 1 |
Deutsches Theater - Gastspiel im Maxim Gorki TheaterWeiße Ehe von Tadeusz Rózewicz. Regie: Rolf Winkelgrund, Ausstattung: Eberhard Keienburgvon Martin Linzer | Seite 2 |
Das Ei - Gastspiel im 3. Stock der VolksbühneAuf hoher See/Striptease von Slawomir Mrozek. Regie: Karlheinz Liefers, Ausstattung: Heidi Brambachvon Martin Linzer | Seite 2 |
Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/ZittauBeeilt euch, gutes zu tun (Das Mädchen auf den Schienen) von Michail Rostschin. Regie: Lutz Günzel, Ausstattung: Gerhard Arnoldvon Erika Stephan | Seite 3 |
Kulturhaus »Prater« Berlin - Gastspiel Theater an der Schnur BrnoDie Kleinbürgerhochzeit von Bertolt Brecht. Regie/Ausstattung: Petr Scherhaufervon Günther Bellmann | Seite 3 |
Theater - Publikum | Seite 4 |
Publikum nicht unterfordernGesellschaftliche Relevanz und Qualität. Gedanken vor dem X. Parteitagvon Hans Pischner | |
Theaterpolitik | Seite 5 |
Keine Zeit für SelbstgefälligkeitKarl-Marx-Städter Theater vor dem X. Parteitagvon Gerhard Meyer | |
Kolumne | Seite 6 |
Es geht um den Zuschauervon Peter Ullrich | |
Theater - Publikum | Seite 8 |
Wie nah sind wir am Publikum?Zu den Werkstatt-Tagen der Kinder- und Jugendtheater der DDRvon Ingeborg Pietzsch | |
Wettbewerb | Seite 12 |
Überraschende LeistungsdichteZum V. Wettbewerb Junger Sänger der Theater der DDRvon Dietrich H. Litt | |
Oper | |
Ehrgeiz zu groß?Zu Verdi-Aufführungen in Bernburg, Wittenberg, Halberstadt und Potsdamvon Wolfgang Lange und Karsten Bartels | Seite 15 |
Der Kaiser stirbt»Arminius« als erste Wiederaufführung einer Oper von Heinrich Ignaz Franz Biber in der Komischen Opervon Dieter Kranz | Seite 18 |
Porträt | |
Dieser ganz diskrete CharmeDie Sängerin Magdalena Falewiczvon Ulrich Burkhardt | Seite 20 |
Klarheit und AussagekraftZum Opernschaffen von Gerhard Rosenfeldvon Hans-Jürgen Schneider | Seite 22 |
Musical | |
Gasparinas Weg ins GlückMusical-Erstaufführung an der Staatsoperette Dresden: »Liebe ist keine ernste Sache« von Gáspár / Tamássy nach Pirandellovon Dietmar Fritzsche | Seite 25 |
Spuk unter der GürtellinieZur Bernburger Uraufführung des Porlan / Rinker-Musicals »Pardon, Monsieur«von Matthias Frede | Seite 26 |
Erstaufführung | Seite 27 |
2:0 für Havlasek!DDR-Erstaufführung des musikalischen Lustspiels »Liebe im Abseits« von Jan Havlasek in Wittenbergvon Matthias Frede | |
Inszenierungen | Seite 28 |
Vier lange StundenNotizen zu »Gräfin Mariza« in Greifswald und »Im weißen Röß'I« in Erfurtvon Wolfgang Lange | |
Inszenierung | Seite 29 |
»Gräfin Mariza«Konstruktion eines Traumsvon Jörg Michael Koerbl | |
Ballett | Seite 30 |
Zum Nutzen der BallettkunstMit E. Bischoff (Deutsche Staatsoper Berlin), B. Köllinger (Komische Oper Berlin), K. Tews (Städtische Theater Leipzig), D. Uhlemann (Staatstheater Dresden) sprach D. Fritzschevon Dietmar Fritzsche, Egon Bischoff, Bernd Köllinger, Klaus Tews und Dietmar Uhlemann | |
Shakespeare | |
Flache Spielweise auf samtgrüner Spielwiese»Verlorene Liebesmüh« in Rostockvon Helmar Schramm | Seite 34 |
Fragwürdig, arm und einschichtig»Was ihr wollt« in der Volksbühnevon Ingeborg Pietzsch | Seite 35 |
Bewährung und Versagen im Ardenner Wald»Wie es euch gefällt« in Dresden und Leipzigvon Hans-Rainer John | Seite 36 |
Garderobengespräch | Seite 38 |
Erika Pelikowsky(Aufgezeichnet von Renate Waack)von Renate Waack und Erika Pelikowsky | |
Stücke | Seite 42 |
Geschichten vom KlugwerdenKerndls »Fingerlein«-Stücke an einem Abend in Frankfurt (Oder)von Jochen Gleiß | |
Schauspiel | Seite 43 |
Der eine mit dem anderen»Panoptikum deutscher Schwänke und Schnurren« im Theater Anklamvon Achim Gebauer | |
Heiner Müller | Seite 44 |
Variante konkretHeiner Müllers »Auftrag« in Karl-Marx-Stadtvon Martin Linzer | |
Puppentheater | Seite 46 |
Von Pinocchio bis Kasper20 Jahre Puppentheater Bautzenvon Silvia Brendenal | |
Polen | |
Angebote und WidersprücheEindrücke vom XVI. Warschauer Theatertreffenvon Wolfgang Kröplin | Seite 49 |
Vorläufiges und ZufälligesTheater in Warschau, Winter 80/81von Martin Linzer | Seite 51 |
Kuba | Seite 52 |
Ballett und andere KünsteZu einigen Aspekten des VII. Internationalen Ballettfestivals in Havannavon Werner Gommlich | |
Japan | Seite 54 |
Altes und neues Theater in JapanErlebnisse und Erkenntnisse eines Studienaufenthaltesvon Ernst Schumacher | |
Stückabdruck | Seite 61 |
Das siebte KreuzEin deutsches Volksstück von Bärbel Jaksch und Heiner Maaß nach Anna Seghersvon Bärbel Jaksch und Heiner Maaß | |
TdZ-Informativ | |
Lieber Genosse Erich Honecker!von Wolfgang Heinz | Seite 73 |
Unser Theater und der revolutionäre Weltprozeßvon Hans-Rainer John | Seite 73 |
Aufruf2. Leistungsvergleich der Puppentheaterensembles - Wettbewerb der Puppenspieler - III. Puppentheaterfestival der DDR 1982von Verband der Theaterschaffenden der DDR | Seite 74 |
Lessing-Kolloquium 1981von Hans-Rainer John | Seite 74 |
Inland | |
OISTT-Kongreß in Berlinvon Ingeborg Pietzsch | Seite 75 |
»Bild und Szene«von Ingeborg Pietzsch | Seite 75 |
Neue Theaterliteraturvon Hans-Rainer John | Seite 76 |
»Theater der Kollektive« | Seite 76 |
Pädagogen als Partner der Schauspielervon J. M. | Seite 76 |
2. Tänzer-Werkstatt in Hallevon Günther Bergel | Seite 76 |
Personelles | Seite 77 |
Unterwegs | Seite 77 |
Zweimal Pantomimevon Sabine Göpfert | |
Inland | Seite 78 |
Ein nützlicher Versuchvon Rolf Iden | |
Bühnentechniker tagtenvon Ernst-Otto Hamann | |
Biennale-Musiktheatervon Dietmar Fritzsche | |
Ausland | |
Theater in Kampucheavon Hans-Rainer John | Seite 79 |
Misere der Pariser Opéravon - F. | Seite 80 |
Schwabenstreiche? | Seite 80 |
Briefe | Seite 81 |
Zu TdZ 1/1981von Peter Wittig | |
Lieber Genosse Hans-Rainer John,von Rolf Mäser | |
Lieber Dr. Mäser,von Silvia Brendenal | |
Wenn so etwas Schule machte ...von Wolfgang Wöhlert | |
Sehr geehrter Herr Dr. Wöhlert!von Elke Schneider | |
Bücher | Seite 81 |
Theater der Kollektive. Stücke, Studien, Dokumente. Proletarisch-revolutionäres Berufstheater in Deutschland 1928-1933Hgg. v. Ludwig Hoffmann, unter Mitarbeit von Klaus Pfützner. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1980, 2 Bde. 883 S., 40,- M (Bd. I/II)von OW | |
Berichtigung | Seite 82 |
Premierenkalender | Seite 83 |
Vom 16. April bis 15. Mai 1981 | |
Spielpläne | Seite 83 |
Vom 16. April bis 15. Mai 1981 | |
Besetzungen | Seite 85 |
Ur- und Erstaufführungen / Musiktheater | |
Autoren | Seite 85 |
Impressum | Seite 85 |
Inhalt | Seite 88 |
Karsten Bartels
Günther Bellmann
Günther Bergel
Egon Bischoff
Silvia Brendenal
Ulrich Burkhardt
- F.
Matthias Frede
Dietmar Fritzsche
Achim Gebauer
Jochen Gleiß
Werner Gommlich
Sabine Göpfert
Ernst-Otto Hamann
Wolfgang Heinz
Rolf Iden
Bärbel Jaksch
Hans-Rainer John
Jörg Michael Koerbl
Bernd Köllinger
Dieter Kranz
Wolfgang Kröplin
Wolfgang Lange
Martin Linzer
Dietrich H. Litt
J. M.
Heiner Maaß
Rolf Mäser
Gerhard Meyer
OW
Erika Pelikowsky
Ingeborg Pietzsch
Hans Pischner
Elke Schneider
Hans-Jürgen Schneider
Helmar Schramm
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