
Heft 10/2017
IXYPSILONZETT 02/2017
Kulturpolitik für das Kinder- und Jugendtheater
Rückstichheftung mit 36 Seiten, Format: 210 x 280 mm
ISSN 0040-5418
Das Cover dieser Ausgabe ist ein Statement: So kann Kulturpolitik für das Kinder- und Jugendtheater aussehen! Ein Statement ist auch die Aussage des neuen Geschäftsführenden Direktors des Deutschen Bühnenvereins Marc Grandmontagne im Gespräch mit dem ASSITEJ-Vorsitzenden Wolfgang Schneider: „Entscheidend ist doch die Erkenntnis, dass wir in einer Zeit leben, in der über lange Jahre eingeübte Antagonismen fragwürdig geworden sind: frei vs. institutionalisiert, Hoch- vs. Breitenkultur, Bühnenverein vs. Gewerkschaften etc.“ Die Zeiten, in denen das Kinder- und Jugendtheater um seinen Platz in der bundesdeutschen Theaterlandschaft ringen musste, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Und auch der Deutsche Bühnenverein lässt seine traditionelle Rolle als Arbeitgeberverband hinter sich und streitet gemeinsam mit den Akteur_innen für eine bessere Bezahlung an den Theatern – auch an den Kinder- und Jugendtheatern. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die es aufmerksam zu beobachten gilt. Ein Klassiker der Debatte um das Kinder- und Jugendtheater ist die Frage nach der Eigenständigkeit der Sparte. Die Ankündigung neuer Theaterleitungen, künftig das Kinder- und Jugendtheater in den Gesamtbetrieb zu integrieren, schürte in der Vergangenheit Verlustängste. Am Staatstheater Braunschweig wird mit der neuen Generalintendantin Dagmar Schlingmann auch der traditionsreiche „theaterspielplatz“ (schon vom Vorgänger in Junges Staats theater umbenannt) integriertes Modell. Doch statt im Gesamtbetrieb aufzugehen soll der Gesamtbetrieb dem Kinder- und Jugendtheater zuarbeiten und es so mehrspartig aufstellen. Über Chancen und Risiken eines solchen Konzeptes spricht Jutta M. Staerk mit der Generalintendantin. Wer derzeit über Kulturpolitik im Kinder- und Jugendtheater spricht, kann aktuelle politische Entwicklungen, kann das Erstarken der Rechtspopulisten in Europa nicht ignorieren. Sarah Kramer hat beim Festival Westwind in Moers und in Berlin verschiedene Varianten des Engagements gegen rechtspopulistische Positionen beobachtet.
Position beziehen auch die europäischen und afrikanischen Künstler_innen der Koproduktionsplattform des Goethe-Instituts im Rahmen des 19. Weltkongresses der ASSITEJ, die die südafrikanische Journalistin Carla Lever für IXYPSILONZETT beobachtet hat. Persönliche Begegnungen und Wissen über Geschichte und Gegenwart sind Voraussetzung für die Zusammenarbeit. Vom enthusiastischen Aufbruch des Kinder- und Jugendtheaters in einem Land, das hierzulande eher mit islamistischen Terroranschlägen in Verbindung gebracht wird, berichtet Reihaneh Youzbashi Dizaji. Sie hat das erste Kinder- und Jugendtheaterfestival im pakistanischen Lahore besucht. Was macht eine Dramaturgin für digitale Medien und was für Theater entsteht an den Schnittstellen zwischen Theater und Digitalem? Dieser Frage ist Steffen Georgi auf dem Platform shift+Festival am Theater Junge Generation in Dresden nachgegangen. „Feinster Minimalismus in Ausstattung, Text und Spiel beginnt sich zu großem Ausdruck, zu einem Theater für Menschen allen Alters zu verdichten“, schreibt Andrea Gronemeyer in ihrem Porträt der Schweizer Figurenspielerin Margrit Gysin, die in diesem Jahr den Schweizer Theaterpreis für ihr Lebenswerk erhielt und zeichnet über 40 Jahre Bühnenleben nach, das vor allem dem Kinderpublikum gewidmet ist.
Das Kinder- und Jugendtheater bleibt in Bewegung, künstlerisch, (kultur-)politisch, beim Schmieden neuer Allianzen, dem Entdecken neuer Kooperationen. Davon ist auch in dieser Ausgabe zu lesen.
Eckhard Mittelstädt
Artikel | Seite |
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Artikel | Seite |
Kulturpolitik für das Kinder- und Jugendtheater (Editorial)von Eckhard Mittelstädt | Seite 2 |
Schwerpunkt | |
Neue Allianzen, mehr Mittel und andere WegeDer Deutsche Bühnenverein und das Kinder- und Jugendtheater. Wolfgang Schneider im Gespräch mit Marc Grandmontagnevon Wolfgang Schneider und Marc Grandmontagne | Seite 4 |
Theater und die offene GesellschaftBeobachtungen zwischen Moers und Moabitvon Sarah Kramer | Seite 8 |
Alle Sparten integrierenJutta Maria Staerk im Gespräch mit der Braunschweiger Generalintendantin Dagmar Schlingmannvon Dagmar Schlingmann und Jutta Maria Staerk | Seite 10 |
Dokumente | Seite 12 |
ASSITEJ Preisverleihung 2017Ehrung für engagierte Künstler_innen des Kinder- und Jugendtheaters | |
Beiträge | |
Kreativität ohne GrenzenDie Koproduktionsplattform des Goethe-Instituts beim 19. Weltkongress der ASSITEJvon Carla Lever | Seite 15 |
Nach der Kerze greifenDas erste Kinder- und Jugendtheaterfestival in Lahore, Pakistan: Tamasha Festival 2017von Reihaneh Youzbashi Dizaji | Seite 18 |
Digitale Revolution und das Theater der ZukunftDas Platform shift+Festival zwischen analoger und digitaler Realitätvon Steffen Georgi | Seite 21 |
„Über die Wunder und Wunden des Lebens“Ein Portrait der Figurenspielerin Margrit Gysinvon Andrea Gronemeyer | Seite 25 |
Schleimlabor und ZuckerwatteErhellende Begegnungen zwischen Kunst und Alltagvon Carmen Grünwald-Waack | Seite 28 |
Rezensionen | |
Neue Stücke erfolgreicher AutorenSpielplatz 30 präsentiert fünf Debüts fürs Kindertheatervon Matthias Grön | Seite 30 |
„Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen zeigen, wie das gehen könnte, dieses Spiel, ein Mensch zu werden“von Wolfgang Schneider | Seite 31 |
Wissenswert | Seite 34 |
Wissenswert | |
Termine | Seite 35 |
Termine |
Steffen Georgi
Marc Grandmontagne
Matthias Grön
Andrea Gronemeyer
Carmen Grünwald-Waack
Sarah Kramer
Carla Lever
Eckhard Mittelstädt
Dagmar Schlingmann
Wolfgang Schneider
Jutta Maria Staerk
Reihaneh Youzbashi Dizaji
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