
„Dem edlen Bürgersinn dies Haus geweiht“
100 Jahre Theater Stralsund
von Juliane Voigt
Hardcover mit 144 Seiten, Format: 230 x 270 mm
ISBN 978-3-95749-054-4, Mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Originalpreis: € 15,00
- Mit einer Fotoserie von Holger Herschel
Stralsund, die kleine Stadt am Meer! Es ist zwar schon lange her, aber der Stolz der vibrierenden Hansemetropole ist – manifest als Backsteingotik – nicht zu übersehen. Heute funkelt die mittelalterliche Altstadtinsel wie ein polierter Diamant in der vorpommerschen Provinz – mit einem stattlichen Theater vor den Toren des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die vorliegende Publikation spiegelt die vergangenen 100 Jahre seit der Eröffnung des Stadttheaters Stralsund im Jahr 1916 wider. Das sind 100 Jahre Theaterarbeit mit Blick auf die Höhepunkte in Schauspiel, Oper, Orchester und Ballett. 100 Jahre Baugeschichte: Von Umbauten und Bausünden bis zu der umfassenden Rückbau-Sanierung in den Originalzustand im Jahr 2006. Und 100 Jahre Weltgeschehen. Deutsche Geschichte, die in Ausläufern auch diesen abgelegenen Winkel Deutschlands erreichten.
Das Buch zeigt nicht zuletzt die aktuelle Situation des im Verbund mit Greifswald und Putbus arbeitenden 4-Sparten-Stadttheaters. Es zeigt die Menschen, die Theater machen. Mit ungewisser Zukunft.
Wie schreibt man die mehr als hundertjährige Geschichte eines Theaters? Diese lange Zeit hat sich, wie ich in den letzten Monaten festgestellt habe, in Bergen von Theaterzetteln, Plakaten, Spielplanheften, Zeitungsartikeln, Fotos, Büchern und schließlich CDs und Festplatten materialisiert. Als ich anfing, stocherte ich wahllos in dem Material herum wie in einem Heuhaufen, auf der Suche nach kleinen Schätzen: Eine unvergessene Inszenierung. Theaterstars der Stadt oder spätere Berühmtheiten. Ein kleiner Skandal? Kann auch spaltend sein, polarisierend, aber immer bewegend. Ja, was war wichtig? Und warum? Bemerkenswert? Gar legendär? War ich gerade noch der Meinung, mich mit dem Stralsunder Theater ganz gut auszukennen, musste ich spätestens jetzt feststellen, wenig, viel zu wenig zu wissen. Die hundert Jahre waren keine aus Zahlen und Fakten bestehende, akademisch zu erfassende Zeitspanne mehr. Jeder Tag steckte voller Geschichten von all den Menschen, die durch das Theater und die Stadt gelaufen waren. Und da ich von Natur aus neugierig bin, wollte ich so viel wie möglich darüber herausbekommen und stürzte mich in den Heuhaufen, also auf die Lektüre.
Das vorliegende Buch zeigt besondere Inszenierungen, Uraufführungen, kleine Schätze, die die Stralsunder in ihrem Theater glücklich gemacht haben. Ebenso aber geht es um städtische Kulturgeschichte, denn dieses Haus war immer auch getragen von den gesellschaftlichen und politischen Ereignissen in der Stadt und der Theaterbegeisterung der Bürgerschaft im Rathaus. Ebenso aber auch von kulturpolitischen Trends und Vorgaben aus dem nahen, ach so fernen Berlin.
Oft habe ich mich gefragt, wieso Intendanten nicht eigentlich ein Theatertagebuch führen. Dabei denke ich nicht an Winston Churchill, der gesagt hat: „Die Geschichte wird gut zu mir sein, denn ich werde sie selber schreiben …“ Aber es wäre schön, von ihnen als Zeitchronisten und als Personen, die in der Stadt etwas zu sagen haben – wenn auch mit den großen Worten anderer – mehr zu erfahren.
Es hat riesigen Spaß gemacht! Großen Dank dem Stadtarchiv. Antje Gawenda von der Stadtbibliothek war Stütze und Beistand in jeder Hinsicht. Das ABC-Antiquariat begleitend in Rat und Tat. Ein besonderer Dank gilt Kirsten Heitmann, Leiterin Beleuchtung des Theaters Vorpommern. Und Karina Schulz, viele Jahre im Theater und im geistigen Besitz unzähliger Geschichten. Wolfgang Böhmer für seine klugen Anmerkungen zu meinem Manuskript. Und Ralf Lehm für seine Bereitwilligkeit und spontane Hilfe.
Juliane Voigt
Stralsund im Juli 2015
Kapitel | Seite |
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Grußwortvon Angela Merkel | Seite 11 |
Grußwortvon Alexander Badrow | Seite 12 |
Grußwortvon Harry Kupfer | Seite 13 |
„Die Göttin Kunst! Und hier ist ihre Stätte!“Zur Baugeschichte des Theaters Stralsundvon Juliane Voigt | Seite 15 |
Eine Pflegerin ThaliensStralsunder Theatergeschichte seit dem 17. Jahrhundertvon Juliane Voigt | Seite 30 |
„Auftritt Bürgertum“Das Stralsunder Theater in der Weimarer Republikvon Juliane Voigt | Seite 34 |
„… und selbst in so beladnen Schicksalstagen …“Das Stralsunder Theater im Nationalsozialismusvon Juliane Voigt | Seite 44 |
„Im freien Lichte frei die Stirne tragen“Stralsunder Theater zwischen 1945 und 1989von Juliane Voigt | Seite 50 |
Dürre Jahre, fette JahreNachwendezeitvon Juliane Voigt | Seite 62 |
Musik, Musik, Musik!Das Salonorchester „Blauer Pavillon“von Juliane Voigt | Seite 78 |
Augenblicksbeschreibung eines BeteiligtenAmateurtheater in Stralsundvon Juliane Voigt | Seite 80 |
was zu sagen wäre warumvon Oliver Kluck | Seite 82 |
Die Intendanz | Seite 84 |
Quellenverzeichnis | Seite 85 |
ChronikDie Spielzeiten 1916 – 2015 | Seite 87 |
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Zur Autorin
Juliane Voigt
Weitere Beiträge von Juliane Voigt
Augenblicksbeschreibung eines Beteiligten
Amateurtheater in Stralsund
Musik, Musik, Musik!
Das Salonorchester „Blauer Pavillon“
Eine Hanse fürs Theater
Ein Kick-off-Meeting in Stralsund bereitet den Weg für ein internationales Theaterfestival im Ostseeraum
Eine Pflegerin Thaliens
Stralsunder Theatergeschichte seit dem 17. Jahrhundert
„Auftritt Bürgertum“
Das Stralsunder Theater in der Weimarer Republik
Bibliographie
Beiträge von Juliane Voigt finden Sie in folgenden Publikationen:

Heft 12/2017
Der Knick im Kopf
Theater und Migration

Juliane Voigt
„Dem edlen Bürgersinn dies Haus geweiht“
100 Jahre Theater Stralsund
Jeden Monat die wichtigsten Themen bei Theater der Zeit
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