
40 Jahre Meta Theater
Retrospektive und Vision
von Axel Tangerding
Paperback mit 88 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISBN 978-3-95749-331-6, Mit zahlreichen Abbildungen
- Zweisprachig: deutsch/englisch
Das Meta Theater – 1980 von dem Architekten und Städteplaner Axel Tangerding gegründet – erhielt wesentliche Impulse durch die Kooperation mit den großen Theateravantgardisten Ellen Stewart mit ihrem La MaMa Theatre in New York und Jerzy Grotowski mit seinem Teatr Laboratorium in Wrocław, Polen. Weiteres Vorbild war das Bauhaus mit seiner spezifischen Form der Verschmelzung von Architektur und Handwerk mit allen künstlerischen Gattungen. Demzufolge versteht sich das Meta Theater bis heute als ein experimentelles, grenzüberschreitendes Theaterlabor zur Auslotung und Erweiterung neuer Formen der zeitgenössischen Theaterpraxis, in methodischer, dramaturgischer und ästhetischer Hinsicht. Als einer der wenigen kontinuierlichen Spielorte in Europa hat das Meta Theater explizit auch die Begegnung mit außereuropäischen Theatertraditionen gepflegt, mit dem Fokus auf Kulturvermittlung und Theateranthropologie.
Namhafte Künstler, Freunde und Wegbegleiter aus aller Welt haben mit „Meta Theater – Retrospektive und Vision“ ein zugleich zeitgeschichtliches als auch ein weit über den Jubiläumsanlass hinausgehendes Dokument geschaffen. Es ist ein Rückblick auf eine bewegte Zeit und es zeigt, wie eine Vision Gestalt angenommen hat.
In Bayern gibt es eine Vielzahl von Privatbühnen, die hervorragendes und vielfältiges Theater machen. Mindestens genauso erfreulich ist dabei auch der Umkehrschluss: Die vielen Theater gibt es, weil sie Zuschauerinnen und Zuschauer haben, die ihre Vorstellungen besuchen. Angesichts der unzähligen Konkurrenzangebote, die um Zeit und Geld des Publikums werben, ist es alles andere als selbstverständlich, dass so viele Menschen bereit sind, sich auf das manchmal ja durchaus auch herausfordernde und unbequeme Theatererlebnis einzulassen.
Das Meta Theater bietet seinen Besucherinnen und Besuchern seit 40 Jahren ein außergewöhnliches Programm, das sich der Einordnung in die herkömmlichen Sparten oft entzieht. Hier sind nicht nur die Grenzen zwischen Musiktheater und Schauspiel, zwischen Konzert und Performance durchlässig – auch der Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Traditionen ist ein Markenzeichen dieses ausgesprochen internationalen Hauses.
Seit vier Jahrzehnten wird am Meta Theater experimentiert, entdeckt und erkundet, was auf und abseits der Bühne möglich ist. Für die bayerische Theaterszene ist dieses Haus deshalb ein ganz besonderer Ort der Inspiration. Ich wünsche dem Team um Axel Tangerding und dem Publikum des Meta Theaters auch weiterhin viel Freude an der eigenen Neugierde, an der Innovation und an der Begegnung mit dem Unbekannten.
München, im September 2020
Bernd Sibler
Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
In Bavaria, there is a multitude of private theatres creating excellent and multi-faceted performances. At least as pleasing is the reverse conclusion: The many theatres can exist because they have spectators who attend their performances. Given the countless competing offers that vie for the audience's time and money, it is anything but self-evident that so many people are prepared to get involved in the sometimes also quite challenging and uncomfortable theatre experience.
For 40 years, Meta Theater has been offering its visitors an extraordinary programme, which often defies classification into conventional genres. Not only are the boundaries between music theatre and drama, between concert and performance fluent – the exchange between different cultures and traditions is also a trademark of this decidedly international venue.
For four decades, Meta Theater has been experimenting, discovering and exploring what is possible on and off stage. Therefore, this house is a very special place of inspiration for the Bavarian theatre scene. I wish the team around Axel Tangerding and the audience of Meta Theater continuous pleasure in their own curiosity, in innovation and in encountering the unknown.
Munich, September 2020
Bernd Sibler
Bavarian Minister of Science and the Arts
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Die Brücke funktioniertvon Ulrike Kuner | Seite 4 |
Rewiring the Networkvon Ása Richardsdóttir | Seite 5 |
Meta Theater – Retrospektive und Vision / Meta Theater – Retrospective and Outlook | |
Meta Theater: Der Name ist ProgrammÜber den Begriff Meta Theater und seine Bedeutung für die Praxisvon Wolfger Pöhlmann | Seite 9 |
Theater als Labor – Das Meta Theater versteht sich als Plattform der freien Produktion und des grenzüberschreitenden Experimentsvon Axel Tangerding | Seite 13 |
Das kleine Theater vor meinem FensterEine poetische Metaphervon Michael Krüger | Seite 17 |
Das Spiel des Menschen vor MenschenEin Gespräch mit Axel Tangerding. Wie funktioniert Ensemblearbeit, was ist die Essenz von Theater?von Dieter Dorn und Axel Tangerding | Seite 21 |
This Is Not My MemoirExzerpte aus von den Anfängen der Theater-Revolution, den Filmproduktionen „My Dinner with André“ und „Vanya on 42nd street“ und von den Kämpfen um die Rolle des Künstlers in der Gesellschaftvon André Gregory | Seite 25 |
Bewegung und KlangDas Gründungsmitglied des Meta Theaters im Gespräch mit Elmar Zorn über ihre Anfänge und ihre Arbeit mit dem Tänzer und Choreographen Amos Hetzvon Ulrike Döpfer | Seite 29 |
Alltagskulturen und NōDer große japanische Nō-Meister macht sich Gedanken über das Verhältnis von Tradition und Gegenwart am Beispiel von Hokusai und Mangavon Akira Matsul | Seite 33 |
Mehr Raum für StilleEin Gespräch mit Tabea Tangerdingvon Tabea Tangerding und Yoshi Oida | Seite 36 |
Die Kunst des Vergessensvon Anne Bogart | Seite 39 |
Haus vor greller LandschaftÜber die Auswirkungen der Programmaktivitäten auf die Theaterkultur, die Positionierung in der Umgebung und dem landschaftlichen Umfeldvon Benno Heisel | Seite 45 |
Über Dominanz und KontrolleReflexion über das Verhältnis von religiöser Praxis und theatralem Ritusvon Olivia Furber | Seite 51 |
Statt Blut, Terror und Todvon Monalisa Ghosh | Seite 53 |
Schichten verborgener IdentitätenEin Theater-Monologvon Nora Amin | Seite 57 |
Sprachkörpervon Cornelia Melián | Seite 61 |
Die Wichtigkeit des Übensvon John Oglevee | Seite 65 |
Der Zauberer und die FragezeichenDer weltberühmte Zauberer schildert seine wunderlichen Erfahrungen und Bereicherungen als Mitwirkender einer Produktion im Meta Theatervon Gaston Florin | Seite 67 |
Gemeinsam aussteigenWas hat Kunst zu sagen angesichts der Pandemie und Klimakrise?von Steffen Wick | Seite 71 |
Wir sind schon da!Die Politikprofessorin und Kämpferin für die europäischen Belange begrüßt mit Genugtuung die kulturell längst vollzogene Einigung Europasvon Ulrike Guérot | Seite 75 |
Das Verschwinden der öffentlichen urbanen RäumeDer Vorsitzende des Meta Theaters plädiert für die Wiedergewinnung des verloren gegangenen öffentlichen Raumes für die zeitgenössischen Künstevon Elmar Zorn | Seite 79 |
Danksagungvon Axel Tangerding | Seite 87 |
Impressum / Imprint |
„Das Heft liefert einen ausgezeichneten Überblick über die Geschichte des Theaters, da die meisten Autoren, ob älter oder jünger, von ihren eigenen Erfahrungen im Meta Theater berichten. Und Dieter Dorn, der während seiner Intendantenzeit am Residenztheater mit Tangerding kooperierte, konstatiert sogar, dass aus der Saat, den die freie Szene mit wenig Geld auf den Acker streue, viel mehr wachse als in den großen Institutionen.“Süddeutsche Zeitung
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Axel Tangerding
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Robert Menasse und Kathrin Röggla im Gespräch mit Axel Tangerding
Das Spiel des Menschen vor Menschen
Ein Gespräch mit Axel Tangerding. Wie funktioniert Ensemblearbeit, was ist die Essenz von Theater?
Bibliographie
Beiträge von Axel Tangerding finden Sie in folgenden Publikationen:

Axel Tangerding
40 Jahre Meta Theater
Retrospektive und Vision

Recherchen 147
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Networking the performing arts in a future Europe
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