
A Party for Will!
Eine Reise in das Shakespeare-Universum
Herausgegeben von Petra Hesse und Peter W. Marx
Paperback mit 250 Seiten, Format: 220 x 280 mm
ISBN 978-3-943881-94-3, Originalpreis: € 35,00
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln, 15. März bis 15. Juni 2014
Kaum ein zweiter Autor der westlichen Kultur hat eine so intensive Rezeption erfahren wie William Shakespeare. Immer noch dominieren seine Stücke die Spielpläne rund um den Globus. Anlässlich seines 450. Geburtstages lädt das Museum für Angewandte Kunst in Köln ein zu einer Entdeckungsreise in das Shakespeare-Universum – zwischen Manga und Malerei, Bühne, Film und Literatur.
„A Party for Will!“ begibt sich auf die vielfältigen und bunten Spuren seines Nachlebens und läutet damit einen Paradigmenwechsel ein, der sich fortbewegt von Person oder theatralem Prozess, hin zu einer Rezeption seiner Stücke und Figuren auf dem Welt-Theater, in der Populärkultur, in der Literatur und in den anderen Künsten und Medien. Der anlässlich der Kölner Ausstellung erscheinende reich illustrierte Katalog versammelt Texte nationaler und internationaler Theater- und Literaturwissenschaftler sowie Interviews mit Regisseuren, Dramaturgen und Schauspielern darüber, wie Shakespeare sie in ihrer Karriere begleitet und inspiriert hat.
Dass William Shakespeare 450 Jahre alt wird, ist allemal ein Grund zum Feiern, denn er scheint mit zunehmendem Alter auch immer wieder eine neue Vitalität zu entwickeln. Längst ist er nicht mehr allein auf den Bühnen in aller Welt zu Hause – hieß doch auch schon sein Londoner Theater programmatisch „The Globe“ –, auch in Populär- und Konsumkultur, Film, Comic und Internet ist der Elisabethaner eine feste Größe. Das geringe Wissen um die historische Persönlichkeit Shakespeares scheint dabei seiner Lebendigkeit eher zuträglich zu sein – schließlich ist auch der Mythos um den Autor der berühmten Dramen selbst zu einem Teil des Shakespeare-Universums geworden.
Mit unserer „Party for Will!“ wollen wir in einer Expedition die unterschiedlichen Dimensionen des von ihm geschaffenen Denk- und Vorstellungsraums vermessen. Dabei folgen wir nicht den Pfaden einer enzyklopädischen oder chronologischen Ordnung, sondern widmen uns zentralen Fragen wie „Was ist der Mensch?“, Liebe in allen Facetten oder spüren der sprichwörtlich gewordenen „Böhmischen Küste“ nach, die wir nicht als Ausdruck mangelnder Geografiekenntnisse verstanden wissen wollen, sondern als Raum der Fantasie und der Möglichkeiten.
Eine Gruppe von Studierenden des Instituts für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln hat unter der Leitung von Benjamin Beil, Sascha Förster, Peter W. Marx und Manfred Thaller eine ganz neue Ebene der Expedition eröffnet: Mit dem Projekt „Will in Town“ bieten sie die Möglichkeit mit einem portablen, internetfähigen Gerät in der Stadt Köln den Spuren der Shakespearschen Figuren nachzujagen und dabei gleichermaßen die kölsche Sagenwelt wie die Bewohner des Shakespeare- Universums näher kennenzulernen. Das Spiel kann über www.willintown.de heruntergeladen werden.
Die Expedition in das Shakespeare-Universum ist gleichzeitig die Fortsetzung der Kooperation zwischen dem Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) und der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln, die 2012/13 so erfolgreich mit der gemeinsamen Ausstellung „Raum-Maschine Theater. Szene und Architektur“ begonnen hat. Die Theaterwissenschaftliche Sammlung, 1919 im Kontext der Wiedergründung der Universität zu Köln angelegt, ist heute eine der größten Sammlungen von Theatralia und gleichzeitig ein internationales Forschungszentrum zur Theater- und Medienkultur in aller Welt. Situiert in Schloss Wahn sind die Bestände der Theaterwissenschaftlichen Sammlung nun zum zweiten Mal in Jahresfrist im Herzen der Stadt zu sehen.
Ausstellung und Katalog wären nicht möglich ohne die vielfältige und nachdrückliche Unterstützung, die das gemeinsame Projekt von vielen Seiten erfahren hat. Hierfür möchten wir ausdrücklich danken: der Universität zu Köln; der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Theaterwissenschaftlichen Sammlung; den vielen Leihgeberinnen und Leihgebern, die es uns durch die Bereitstellung von zahlreichen Objekten ermöglicht haben, eine Spur der vielfältigen Dimensionen der Shakespeare-Rezeption aufzuzeigen; den Studierenden des Projekts „Will in Town“, die mit großem Eifer, viel Neugier und Spielfreude diese App entwickelt haben; der Oper Köln für ihre großzügige technische Unterstützung sowie allen Kolleginnen und Kollegen des MAKK und der Theaterwissenschaftlichen Sammlung für ihre engagierte und begeisterte Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt hierbei Sascha Förster und Tobias Wüstenbecker für die Projektkoordination.
Wollte man die Beschaffenheit des Shakespeare- Kosmos mit einer Zentralvokabel beschreiben, so würde man wohl auf ihre ständige Wandelbarkeit verweisen. Gerade in der Veränderlichkeit, Anpassungsfähigkeit und Vieldeutigkeit gründet das Potenzial der ständigen Neuentdeckung. Über den besten Umgang mit dieser Fantasiewelt befragt man vielleicht am ehesten Benedict, den schlagfertigen und liebeskranken Protagonisten aus „Viel Lärm um nichts“, dessen Antwort wohl lautete: „Die Welt muss bevölkert werden.“ (II.3) Dazu möchte „A Party for Will!“ gerne einladen.
Köln, Februar 2014
Petra Hesse Peter W. Marx
Foreword
William Shakespeare’s 450th birthday is certainly a good enough reason to celebrate the Bard, but all the more so, since with increasing age he seems to develop ever-new vitality. His presence long ago spread beyond the confines of the world’s theatre stages – after all, his London theatre was already programmatically named “The Globe” – to become a fixture in popular and consumer culture; within films, comic strips and the internet. The fact that we know so little about Shakespeare’s historical personality appears to add more fuel to his vitality, since the myth surrounding the author of those famous dramas has itself become part of the Shakespeare universe.
It is within our “A Party for Will!” exhibition that we embark on an expedition; an attempt to survey different dimensions of intellectual and imaginary spaces created by the Bard. However, we will not follow the paths of encyclopaedic or chronological order, instead we will focus on central questions such as “What is it that makes us human?”, as well as uncover love in all its facets. Furthermore, we will explore the proverbial “Bohemian Coast”, which is not an expression of the Bard’s inadequate geographical knowledge, but rather a space of imagination and possibility.
Under the supervision of Benjamin Beil, Sascha Förster, Peter W. Marx and Manfred Thaller, a group of students from the Department of Media Culture and Theatre at the University of Cologne has opened up a new level in this expedition: with the “Will in Town” project, the students have provided the possibility of using handheld devices with internet access to hunt the traces of Shakespeare’s characters within the city of Cologne. As a result of this, everyone is able to learn more about Cologne’s legends and folklore as well as about the inhabitants of Shakespeare’s universe. The game can be downloaded at www.willintown.de.
The expedition into Shakespeare’s universe is also an extension of the collaboration between the Cologne Museum of Applied Arts (MAKK) and the Theaterwissenschaftliche Sammlung (Theatre Collection) of the University of Cologne, which started to great acclaim in 2012/13 with the joint exhibition “Raum-Maschine Theater. Szene und Architektur”. Established in 1919 as part of the re- foundation of the University of Cologne, the Theatre Collection has become one of the largest collections of its kind, as well as an international research centre for theatre and media culture around the world. Usually located in Schloss Wahn, objects from the collection will now be exhibited in the heart of Cologne for the second time within a year.
Both the exhibition and the catalogue would not have been possible without the extensive support the project has received from many different parties. We would like to express our sincerest gratitude to: the University of Cologne for its support; to the Gesellschaft der Freunde und Förderer der Theaterwissenschaftlichen Sammlung; to the many donors who have loaned exhibits to enable us to show a trace of the multifaceted dimensions of Shakespearean reception; to the students of the “Will in Town” project who have developed the eponymous app with a great deal of enthusiasm and inquisitiveness; to the Cologne Opera for its generous technical support and to all the colleagues from the MAKK and from the Theaterwissenschaftliche Sammlung for their dedicated and enthusiastic cooperation. A very special thanks goes to Sascha Förster and Tobias Wüstenbecker for managing the project.
If one wanted to describe the nature of Shakespeare’s universe with a single phrase, one would certainly have to refer to its continuous versatility. The potential of constantly discovering new aspects within this universe is in particular rooted within its ambiguity, adaptability and changeability. In response to the ever-changing quality of Shakespeare’s worlds, one may argue that Benedick, the quick-witted and lovesick protagonist from “Much Ado About Nothing”, would likely say: “the world must be peopled.” (II.3) “A Party for Will!” invites you to do just that.
Cologne, February 2014
Petra Hesse Peter W. Marx
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Der Reisende Shakespearevon Heiner Müller | Seite 15 |
Mit dem Tod beginnt das Nachleben! / With Death begins the AfterlifeZum Shakespeare-Universum / On Shakespeare’s universevon Peter W. Marx | Seite 16 |
Die Kunst Shakespeare zu lesenvon Bertolt Brecht | Seite 31 |
Mein Shakespeare-Momentvon Stefan Bachmann | Seite 32 |
Mein Shakespeare-Momentvon Tobias Döring | Seite 32 |
Mein Shakespeare-Momentvon Jasper Fforde | Seite 33 |
Fusion ist Zukunft / The Future is FusionShakespeare und Kultur / Shakespeare and culturevon Dennis Kennedy | Seite 34 |
„Lest ihn daher, wieder und immer wieder“ / “Reade him, therefore; and againe, and againe”Die Kölner First Folio – eine bibliophile Kostbarkeit / Cologne’s First Folio – a bibliophilic treasurevon Heidrun Edelmann | Seite 50 |
Mein Shakespeare-Momentvon Jürgen Flimm | Seite 60 |
Mein Shakespeare-Momentvon Christian Friedel | Seite 60 |
Mein Shakespeare-Momentvon Jacky Gleich | Seite 61 |
Mein Shakespeare-Momentvon Stephen Greenblatt | Seite 61 |
Mein Shakespeare-Momentvon Frank Günther | Seite 61 |
„Du Seele unsrer Zeit“ / “Soule of the Age!”Shakespeare zwischen Wiedergeburt und Denkmal / Shakespeare between rebirth and monumentvon Sascha Förster | Seite 62 |
Betrachtungen über das Feigenblattvon George Tabori | Seite 70 |
„Welch ein Meisterwerk ist der Mensch!“ / “What piece of work is a man”Was ist der Mensch? / What is a Man?von Peter W. Marx | Seite 72 |
Shakespeare heutevon Jan Kott | Seite 79 |
„Ein Mensch oder ein Fisch?“ / “A man or a fish?”Die Caliban-Figur im Kontext (post)kolonialer Theaterdiskurse / Caliban in the context of (Post)Colonial theatre discoursevon Nora Probst | Seite 80 |
My Way. Eine Autobiographie 1926 – 1969 (I)von Peter Zadek | Seite 84 |
Mein Shakespeare-Momentvon Hansgünther Heyme | Seite 85 |
Mein Shakespeare-Momentvon Norbert Kentrup | Seite 85 |
„Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht?“ “If you tickle us do we not laugh?”Hinter den Masken, ein Mensch / Behind the mask, a human beingvon Peter W. Marx | Seite 86 |
Da geht ein Menschvon Alexander Granach | Seite 95 |
Mein Shakespeare-Momentvon Conor McCreery, Anthony Del Col und Andy Belanger | Seite 98 |
Mein Shakespeare-Momentvon Ralf König | Seite 99 |
Mein Shakespeare-Momentvon Adrian Lester | Seite 99 |
Mein Shakespeare-Momentvon Birgit Meyer | Seite 99 |
„Der Mohr“ / “The Moor”Abseits von Schwarz und Weiß: Zu theaterhistorischen „Grautönen“ der Othello-Figur / Other than Black and White: the Theatre-Historical Grey Tone of the Othello Figurevon Nora Probst | Seite 100 |
Confessions of an Actorvon Laurence Olivier | Seite 114 |
„‘s ist nicht das Schlimmste, Solang man sagen kann: dies ist das Schlimmste“ / “The worst is not / So long as we can say ‘This is the worst.’”Das Schlimmste: In den Abgrund blicken / The worst: Gazing into the abyssvon Peter W. Marx | Seite 116 |
Erinnerungen eines Schauspielers (I)von Bernhard Minetti | Seite 122 |
„Mord rufen, und des Krieges Hund’ entfesseln“ / “Cry havoc and let slip the dogs of war”Der Typus des „ewigen Soldaten“ bei Shakespeare / The type of the “eternal soldier“ within Shakespearevon Gerald Köhler | Seite 124 |
My Way. Eine Autobiographie 1926 – 1969 (II)von Peter Zadek | Seite 130 |
„Und die Liebe wagt, was irgend Liebe kann“ / “And what love can do, that dares love attempt”Liebe und die Verwandlung der Geschlechter / Love and the transformation of gendervon Hedwig Müller | Seite 136 |
Leben, Werden und Briefe der großen Tragödinvon Charlotte Wolter | Seite 141 |
Mein Lebenvon Adele Sandrock | Seite 149 |
„Böhmen. Eine wüste Gegend am Meer” / “Bohemia. A desert country near the sea”Topografische Unschärfe als Garant szenischer Qualität / Topographical blur as guarantee for scenic qualityvon Gerald Köhler | Seite 154 |
Shakespeare and the Publicvon William Archer | Seite 161 |
„Geister, Elfen, stellt euch ein“ / “Every elf and fairy sprite / Hop as light”Die wunderbaren Wesen der Shakespearschen Imagination / The marvellous creatures of Shakespeare’s imaginationvon T. Sofie Taubert | Seite 166 |
Puckvon Gertrud Eysoldt | Seite 183 |
Mein Shakespeare-Momentvon Helmut Schäfer | Seite 184 |
Mein Shakespeare-Momentvon She She Pop | Seite 184 |
Mein Shakespeare-Momentvon Angela Spitzig | Seite 185 |
„Die ganze Welt ist eine Bühne“ / “All the world’s a stage”Das Binnentheater Shakespeares als Reflex einer Welt-Bühne / Shakespeare’s plays within a play as a reflection of a world stagevon Gerald Köhler | Seite 186 |
Bewundert viel und viel gescholtenvon Elisabeth Bergner | Seite 192 |
Mein Shakespeare-Momentvon Frank-Patrick Steckel | Seite 194 |
Mein Shakespeare-Momentvon Tom Stromberg | Seite 194 |
Mein Shakespeare-Momentvon Jane Taylor | Seite 194 |
Mein Shakespeare-Momentvon Ming Tsao | Seite 195 |
Mein Shakespeare-Momentvon Roger Vontobel | Seite 195 |
„dieses O von Holz“ / “Within this wooden O”Shakespeare-Bühnenbilder als Szenen der Welterfahrung / Shakespearean set designs as scenes of global experiencesvon Sascha Förster | Seite 196 |
Erinnerungen eines Schauspielers (II)von Bernhard Minetti | Seite 212 |
Great Expectationsvon Charles Dickens | Seite 214 |
Shakespeare in Köln / Shakespeare in Cologne | Seite 216 |
„Shakspear und kein Ende“von Johann Wolfgang von Goethe | Seite 236 |
Abbildungsverzeichnis/List of Illustrations | Seite 238 |
Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln, Porträt Theaterwissenschaftliche Sammlung (Theatre Collections), University of Cologne, Portrait | Seite 243 |
Autoren/Authors | Seite 244 |
Impressum/Imprint | Seite 246 |
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