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Fühlt weniger!
Dialoge über Emotionen
Herausgegeben von Irene Albers, Isabel Dziobek und Hannah Hurtzig
Paperback mit 250 Seiten, Format: 140 x 240 mm
ISBN 978-3-940737-85-4
Dieses Buch ist leider vergriffen
> Inklusive DVD mit Film- und Tonausschnitten aus der Installation
Muss man über alle Gefühle reden? Und welche Sprache und welche Geschichten benutzen wir dann dafür? Gibt es Empfindungen, die man gar nicht in Worte fassen kann? Kann man „echte" von „falschen" Gefühlen unterscheiden? Seit drei Jahren untersucht der interdisziplinäre Exzellenzcluster „Languages of Emotion" der Freien Universität Berlin die Zusammenhänge zwischen Emotionen und der Art, wie sie in Sprache, Kunst, Literatur, Kultur u nd Alltag ihren Ausdruck finden. In der Installation „Am Schauplatz der Intimität. Eine Phantasmagorie" von Hannah Hurtzig im Berliner Theater Hebbel am Ufer setzten sich vierzig Clusterwissenschaftler mit Gästen auf ein Schattenkarussell und sprachen miteinander über Angst, Altern, Besessenheit, Bewunderung, Coolness, Evolution, Melodrama, unechte Gefühle, unheimliche Orte, Zebrafinken und vieles mehr.
„FÜHLT WENIGER!" präsentiert eine Auswahl der interessantesten Dialoge, zwischen Sigrid Weigel und Winfried Menninghaus; Constance Scharff und Cord Riechelmann; Libgart Schwarz und Oliver Peters; Birgitt Röttger-Rössler und Hans J. Markowitsch; Gertrud Koch und Philipp Ekardt u.v.a. Mit Zwischenrufen von Eva Illouz. Inklusive DVD mit Film- und Tonausschnitten aus der Installation
„Die Wissenschaft von den Emotionen, das zeigt der Blick auf Berlin, ist heute so lebendig und vielfältig wie nie zuvor.“ Deutschlandradio Kultur
1 Jeder glaubt zu wissen, was Gefühle sind. Aber je mehr in Medien und Alltag von Gefühlen oder – scheinbar neutraler, wissenschaftlicher, objektiver – von »Emotionen« die Rede ist, desto weniger versteht man, was damit gemeint sein soll. Wissenschaftlern geht das nicht anders. Das beginnt schon bei der Bezeichnung des Forschungsobjektes: Sind Emotionen dasselbe wie Passionen, Affekte, Gefühle, Leidenschaften und Stimmungen? Erst im 18. Jahrhundert wurden mit Kant aus den »Passionen« »Gefühle«, womit die lange Tradition philosophischer Passionslehren zu Ende ging. Statt der Philosophie kümmert sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Wissenschaft um die Gefühle, die empirische Psychologie. Trotzdem sprechen wir von Passionen und haben welche.
Emotionsforschung lebt vom Dissens. Kulturwissenschaftler, Historiker und Soziologen verweisen darauf, dass Emotionen kulturabhängige Konstrukte sind und dass der psychologische Diskurs zur Konstruktion und Disziplinierung von Emotionen beiträgt. Die meisten Psychologen gehen dagegen von bestimmten, kulturell indifferenten »Basis emotionen« wie Freude, Traurigkeit, Scham, Ekel, Angst oder Ärger aus und verstehen unter »Emotion« ganz pragmatisch ein reizabhängiges Verhaltensmuster, das kognitive Momente, physiologische Veränderungen, subjektives Erleben sowie Ausdrucksphänomene umfasst und Handlungen motiviert.
Dabei herrscht allerdings auch unter Psychologen keine Einigkeit darüber, ob das, was Emotionen ausmacht, primär die kognitiven Momente wie die Einschätzung einer Situation sind oder die neuro-physiologischen Veränderungen. Einig ist man sich inzwischen eigentlich nur noch, dass man Emotionsforschung als ein interdisziplinäres Projekt betreiben muss.
Der Cluster »Languages of Emotion«, der seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird, bietet an der Freien Universität Berlin mehr als zweihundert Wissenschaftlern aus über zwanzig Disziplinen einen Raum, gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Man redet hier als Literatur- oder Kulturwissenschaftler nicht über Psychologen, Soziologen oder Ethnologen, man spricht und streitet mit ihnen. Da treffen die Zweifel des Geistes- und Sozialwissenschaftlers gegenüber den bunten Bildern aus dem clustereigenen Hirnscanner auf die des Psychologen und Neurowissenschaftlers, dem die hermeneutischen Verfahren und rein historischen Fragestellungen suspekt sind, weil sie die biologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens ausblenden. Das ambitionierte Ziel des Clusters besteht darin, diese Differenzen nicht aufzuheben, sondern zu verschieben, indem er das Zusammenspiel von kulturellen Faktoren, biologischen Bedingungen und erlerntem Verhalten zum Gegenstand macht.
Statt aber Emotionen als solche zu erforschen, wie in den »affective studies« vielfach üblich, geht es im Cluster speziell um die »Sprachen der Emotion«, sucht man nach Erklärungen dafür, wie Emotionen und Sprache interagieren: ohne Sprache keine Emotionen, keine Sprache ohne Emotionen. Wie über Emotionen geredet wird, wie sie durch Sprache ausgelöst und manipuliert werden, ist den Emotionen nicht äußerlich, sondern untrennbar mit ihnen verbunden. »Sprache«, das heißt im Cluster auch Literatur, Musik, Tanz, Film und Malerei und deren Wirkung auf Zuschauer, Leser und Zuhörer. Neben den Fragen der Ästhetik und der Rhetorik geht es um den Zusammenhang sprachlicher und emotionaler Kompetenzen, beispielsweise bei Autismus oder »affective disorders« wie Depression und um die Differenz verschiedener kultureller und historischer Gefühlssprachen. Um Emotionen als sozialer Kitt oder als sozialer Sprengstoff. Eine solche Forschung ist auf das Wissen der Geisteswissenschaftler über Traditionen der Rhetorik und Poetik der Affekte ebenso angewiesen wie auf die experimentellen Vorgehensweisen der Linguisten, Psychologen und Mediziner. Ob das Unternehmen am Ende wirklich gelingt, wird sich nicht zuletzt daran bemessen, ob die beteiligten Wissenschaftler eine Kultur des Streitgesprächs entwickeln, die ohne falsche Kompromisse auskommt.
2 Die Phantasmagorie ist ein seit dem 18. Jahrhundert bekanntes Medium der Wissenschaftspopularisierung: Mittels theatralischer Entlarvung und Illusionssteigerung schlägt man aus seinem Aufklärungsauftrag schaustellerisches Kapital. Berlin, Hebbel-Theater/HAU, drei Tage im De -zember 2009. Im Rahmen der Installation »Am Schauplatz der Intimität. Eine Phantasmagorie«, einer Gemeinschaftsproduktion der Mobilen Akademie und des Exzellenzclusters »Languages of Emotion«, führen über einhundert Experten in verschiedenen Konstellationen öffentliche Gespräche über Emotionen und Emotionsforschung. Auf der Bühne dreht sich sehr langsam ein Schattenkarussell, bespielt von fünf Silhouettenpaaren: Emotionsforscher und -forscherinnen des Exzellenzclusters und Gäste der Mobilen Akademie sitzen einander gegenüber, die Zuschauer drehen sich auf der Drehbühne des Hebbel-Theaters mit und klinken sich per Kopfhörer in die Dialoge ein, zehn Kanäle stehen zur Auswahl. Emotionsforschung im Dialog: Die Abfolge von Rede und Gegenrede konterkariert das monologische Sprechen, das wissenschaftliche Abhandlungen und Vorträge normalerweise auszeichnet. Im Dialog muss das Wissen verhandelt werden, zeigt sich im offenen Prozess
seiner Verfertigung, gibt Widerspruch und Einspruch eine Bühne. Plötzlich unterbricht die Stimme der israelischen Soziologin Eva Illouz die Gespräche und schaltet alle Kanäle gleich: ÜBER DAS SELBST ZU HERRSCHEN HEISST, ÜBER DEN ANDEREN ZU HERRSCHEN!
Drei Fahrten à 45 Minuten, 15 Dialoge pro Nacht. Alle Sprecher und Sprecherinnen sind reduziert auf ihren Schattenriss, der der Selbstkontrolle und bewussten Selbstdarstellung entzogen ist. Auch der Zuschauer verliert eine gewohnte Kontrollmöglichkeit und Vergewisserungsstrategie: Man kann das Gesagte nicht mit dem Gesichtsausdruck des Sprechenden abgleichen, die Überprüfung der psychologischen Glaubwürdigkeit ist zumindest gestört. Die Silhouette ist eine billige und suggestive Abstraktion des menschlichen Körpers. Sie ermöglicht, dass Gefühle jenseits der erkennungsdienstlich-psychologisierenden Festsetzung von Subjekten zur Sprache kommen.
Im Zuschauerraum steht ein Kino, es läuft der dreistündige Schattenfilm SILHOUETTES, ein Remake von Schnitzlers REIGEN. Gleiches Bild wie im Karussell, hier sprechen Susanne Sachsse, Marc Siegel und Freunde in wechselnden Konstellationen über Intimität, Freundschaft und Sex. Und überall im Raum sind Beobachter verteilt, die diese Gespräche noch einmal systematisieren, kommentieren, speichern und vermitteln. Dann und wann stehen heterodiegetische Erzählerinnen auf einem Elefantenpodest vor der Leinwand und fassen das gerade Gesehene zusammen. Auf Kanal 6 hört man den Schattenfilmton, auf Kanal 7 den live eingesprochenen Filmkommentar von Bruce LaBruce, der sich in der linken Loge langsam betrinkt. Rechts vor dem Karussell lagert die »Verwertungsfiliale« der Doktoranden und Doktorandinnen des Clusters, die den Abend in einem kollektiven Dauerkritikvorgang recyclen. Hinter dem Karussell tippen zwei Schriftdolmetscherinnen an einem kleinen Tisch die einzelnen Gespräche mit, die man oben an der Bar auf einer großen Leinwand simultan lesen kann. Im Ersten Rang bucht man Privattermine für charismatische Beratungen zum Thema COOLING DOWN PASSION: Experten wenden ihr Wissen als Serviceleistung am bedürftigen Kunden an. In den Gängen werden gebrannte Mandeln als »Amygdalae« feilgeboten. Hier und da Verkaufsstände, die nur ein Produkt anbieten: hundert Nieten in Tüten.
Billiger Kulissenzauber. Das Motto: FÜHLT WENIGER! Wie alle Installationen der Mobilen Akademie ist auch die Phantasmagorie »Am Schauplatz der Intimität« eine Bühne öffentlicher Wissenskommunikation, ein Arbeits- und Schauraum, den man als Zuschauer benutzen und durchlaufen kann, Voyeur, Kunde, Beobachter, Tourist, Akteur, Klient, Mitarbeiter und Konsument zugleich. Man findet sich einem unübersichtlichen Betrachtungs- und Handlungsvorgang ausgesetzt, der einen zwingt, sich selbst immer wieder neu zusammenzusetzen. Wahnsinn und Vernunft sollen sich die Waage halten – der Wahn der wissenschaftlichen Vernunft und die Vernunft jenes wissensdurstigen erotischen Wahns, der uns alle antreibt.
3 Dieser Band versammelt eine Auswahl aus den Dialogen unter Wissenschaftlern und Künstlern auf dem Schattenkarussell, den Interventionen von Eva Illouz und den charismatischen Beratungen in den Logen. Es geht um das Altern, die Oper, den Kernspintomografen, Darwin, Ovid, das Grübeln, die Besessenheit, um Caravaggio, Zebrafinken, Techno und den Horrorfilm. Um Affekte und die Basalganglien, um Basisemotionen und das Oxytocin. Und mehr.
Die beiliegende DVD enthält eine kurze Dokumentation des Schauplatzes, Ausschnitte aus dem Schattenfilm SILHOUETTES – BASED ON THE TRUE STORY OF SUSANNE SACHSSE, MARC SIEGEL, AND FRIENDS (1999 – 2009), Fotos der Karussellgespräche und weiteres Bonusmaterial. Alle Gespräche vom Schattenkarussell finden sich online als Tondokumente im Schwarzmarktarchiv der Mobilen Akademie (http://www.blackmarket-archive.com). Wir haben versucht, die Gespräche lesbar zu machen und gleichzeitig das gesprochene Wort in seinem Rohzustand zu erhalten: Wissenschaft lebt nur, wenn auch ihre Sprache lebt.
Wir danken allen, die dieses Projekt ermöglicht haben.
Irene Albers, Isabel Dziobek, Hannah Hurtzig
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Dialoge des ersten Tages | |
Das AlterDer 1. Tag, die 1. Fahrt. Auf dem Karussell: Oliver Peters (41) & Libgart Schwarz (69)von Libgart Schwarz und Oliver Peters | Seite 16 |
TanzenDer 1. Tag, die 1. Fahrt. Auf dem Karussell: Catherine Newmark & Sasha Waltzvon Sasha Waltz und Catherine Newmark | Seite 25 |
ZwischenrufeZwischenruf 1: Gefühlskontrollevon Eva Illouz | Seite 30 |
Geschichte der GefühleDer 1. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Helga de la Motte & Catherine Newmarkvon Helga de la Motte-Haber und Catherine Newmark | Seite 32 |
TechnoDer 1. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Ekkehard Windrich & Johannes Windrichvon Ekkehard Windrich und Johannes Windrich | Seite 41 |
Charismatische Beratung -– Gefühle ohne EigenschaftenIn der Beraterloge: Nicolas Siepen & eine Mathematikerinvon Nicolas Siepen | Seite 52 |
Dialoge des zweiten Tages | |
VergebungDer 2. Tag, die 1. Fahrt. Auf dem Karussell: Natalija Basic & Christian von Schevevon Natalija Basic und Christian von Scheve | Seite 62 |
BesessenheitDer 2. Tag, die 1. Fahrt. Auf dem Karussell: Stefan Röpke & Ute Luigvon Ute Luig und Stefan Röpke | Seite 69 |
CaravaggioDer 2. Tag, die 2. Fahrt. Auf dem Karussell: Isabel Dziobek & Klaus Krügervon Isabel Dziobek und Klaus Krüger | Seite 79 |
Sich langziehenDer 2. Tag, die 2. Fahrt. Auf dem Karussell: Gabriele Brandstetter & Susanne Linkevon Gabriele Brandstetter und Susanne Linke | Seite 89 |
PassionDer 2. Tag, die 2. Fahrt. Auf dem Karussell: Winfried Menninghaus & Sigrid Weigelvon Winfried Menninghaus und Sigrid Weigel | Seite 96 |
VogeltangoDer 2. Tag, die 2. Fahrt. Auf dem Karussell: Constance Scharff & Cord Riechelmannvon Cord Riechelmann und Constance Scharff | Seite 105 |
ZwischenrufeZwischenruf 2: Kontrolle des Anderenvon Eva Illouz | Seite 112 |
GrübelnDer 2. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Burkhard Meyer-Sickendiek & Malek Bajboujvon Malek Bajbouj und Burkhard Meyer-Sickendiek | Seite 117 |
Die KettensägeDer 2. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Julian Hanich & Jörg Buttgereitvon Jörg Buttgereit und Julian Hanich | Seite 126 |
Charismatische Beratung -– ExzesseIn der Beraterloge: Michael Stehr & Wolframvon Michael Stehr | Seite 132 |
Dialoge des dritten Tages | |
ErinnerungDer 3. Tag, die 1. Fahrt. Auf dem Karussell: Birgitt Röttger-Rössler & Hans J. Markowitschvon Hans J. Markowitsch und Birgitt Röttger-Rössler | Seite 142 |
Zwiespältige GefühleDer 3. Tag, die 1. Fahrt. Auf dem Karussell: Philipp Ekardt & Gertrud Kochvon Philipp Ekardt und Gertrud Koch | Seite 151 |
GefühlsblindheitDer 3. Tag, die 2. Fahrt. Auf dem Karussell: Isabella Heuser & Marie-Luise Angerervon Marie-Luise Angerer und Isabella Heuser | Seite 159 |
SchönheitDer 3. Tag, die 2. Fahrt. Auf dem Karussell: Thomas Jacobsen & Kerstin Palmvon Thomas Jacobsen und Kerstin Palm | Seite 168 |
ZwischenrufeZwischenruf 3: Tyrannei der Emotionenvon Eva Illouz | Seite 178 |
Realismus und GefühlDer 3. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Philipp Ekardt & Armen Avanessianvon Armen Avanessian und Philipp Ekardt | Seite 180 |
Ein MenschenbildDer 3. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Hauke Heekeren & Britta Schinzelvon Hauke Heekeren und Britta Schinzel | Seite 191 |
MimesisDer 3. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Isabel Dziobek & Samuel Finzivon Samuel Finzi und Isabel Dziobek | Seite 201 |
ZwischenberichtDer 3. Tag, die 3. Fahrt. Auf dem Karussell: Kathrin Bethke & Bastian Rongevon Kathrin Bethke und Bastian Ronge | Seite 208 |
Charismatische Beratung -– Anästhesie der GefühleIn der Beraterloge: Christiane Voss & Klientinvon Christiane Voss | Seite 218 |
Karussellfahrer und Team |
Fühlt weniger!
Dialoge über Emotionen
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