
Ohne Worte | Körper – Botschaften
IXYPSILONZETT 2021
Herausgegeben von Meike Fechner und Birte Werner
Broschur mit 76 Seiten, Format: 210 x 280 mm
ISBN 978-3-95749-345-3, Mit zahlreichen farbigen Abbildungen
Der menschliche Körper ist ein zentrales Element der darstellenden Künste. Er ist präsent, wird präsentiert. Er wird an- und ausgekleidet, geschminkt, verziert, verzerrt, digitalisiert, projiziert. Er ist Freund und Feind zugleich, Leistungsträger, Kapital, Politikum: Indem er sich zeigt, wird er zum Zeichen. Doch wer repräsentiert wen? Wer lenkt die Blicke? Und was bedeuten Körperlichkeit und Schönheit in den darstellenden Künsten für junges Publikum? Wie werden hier Körper gezeigt, thematisiert, ausgestellt? Wie politisch ist das Private, wenn es um Körper auf der Bühne geht? Zwischen Psychologie und Soziologie, zwischen Mode und Norm reflektiert das Jahrbuch die Praxis, um Haltungen zu ergründen und Konflikte produktiv zu machen.
Mit Beiträgen u. a. von Irina-Simona Bârcă, Laura Kallenbach, Martin Nachbar und Mitgliedern des Performancekollektivs Henrike Iglesias.
Wir sind nicht körperlos in der Welt und wir sind auch nicht unsichtbar – weder im Publikum noch auf der Bühne, weder privat noch professionell. Grund genug, sich mit dem Körper zu beschäftigen. Wie kleiden wir ihn, wie zeigen wir ihn, was ist schambehaftet, verboten, tabu, erwünscht, schön, mehrdeutig? Der menschliche Körper ist ein zentrales Element der darstellenden Künste. Er ist präsent und wird präsentiert, bewegt sich, berührt, wird an- und ausgekleidet, geschminkt, verziert, verzerrt, digitalisiert, projiziert. Er ist Freund und Feind zugleich, Leistungsträger, Kapital, Politikum: Indem er sich zeigt, wird er zum Zeichen, das repräsentiert und reproduziert. Der Körper lenkt Blicke und Aufmerksamkeit.
Was bedeuten Körperlichkeit und Schönheit in den darstellenden Künsten für junges Publikum? Woran orientieren sich Kinder, Jugendliche und Theatermacher*innen, welche Ideale, Erwartungen an Körper gibt es? Und wie wichtig sind dabei Kleidung, Mode, vermeintliche Normen – auch Versehrtheit, Verkleidung und Scham? Für die Bildstrecke haben uns ASSITEJ-Mitglieder Figurinen zu ihren Produktionen zur Verfügung gestellt. Annika Hoffmann, FSJlerin an einem Theater, hat diese nebeneinandergelegt und in der Draufsicht kommentiert. Ihr Blick verweist auf die Frage der Nachhaltigkeit im Theater und auf die Materialität dessen, was wir und wen wir auf die Bühne stellen. Ihr Text steht beispielhaft auch für die Thesen anderer Autor*innen dieser Ausgabe, denn Theaterkörper existieren im Kontext der Gesellschaft und ihrer Debatten. Kollektivkörper, fluide Identitäten und Stoffe, die im Scheinwerferlicht glitzern; Vorurteile, die wir unbewusst reproduzieren, und Machtverhältnisse, die wir bewusst (?) manifestieren. Und welche „Rolle“ spielen der eigene und andere Körper für junge Menschen? Welche Körperbilder bringen Kinder und Jugendliche selbst auf die Bühnen?
Um all das geht es in diesem IXYPSILONZETT-Jahrbuch, das nach Schönheit fragt und zum Nachdenken darüber anregt, was wir – im Dialog mit Kindern und Jugendlichen und im performativen Akt auf der Bühne – über Körper sagen, von Körpern zeigen und mit Körpern ausdrücken. Oft steht am Ende eine alte Frage: Wie politisch ist das Private? Eine neue Frage gesellt sich dazu: Welche Entwicklungen sind in den darstellenden Künsten dadurch angestoßen worden, dass ihnen in der Pandemie ihr wesentliches Momentum zum Problem geworden ist – die Kopräsenz von Körpern im Raum?
Meike Fechner und Birte Werner
Kapitel | Seite |
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Kapitel | Seite |
Editorialvon Meike Fechner und Birte Werner | Seite 1 |
Junge Expertise | |
Nachhaltiger glitzernEin Kommentar zur Bildstreckevon Annika Hoffmann | Seite 5 |
Bist du meine Vagina?Theater als Mittel des Empowerments junger Mädchen im Social-Media-Zeitaltervon Magdalini Savvidou und Ewgenija Weiß | Seite 7 |
Praxis | |
Körper als KapitalFünf Schauspieler*innen über ganz persönliche Sichtweisen auf ihren Körpervon Sibel Polat, Klaus Schweizer, Jonathan Gyles, Marlene Eiberger und Felix Pascher | Seite 10 |
Mitnichten jung und schönAnmerkungen zu Körperlichkeit und Schönheit im Figurentheater für junges Publikumvon Anke Meyer | Seite 14 |
Dieses Ding, das wir sindBeobachtungen zu Körpern und Cyborgsvon Martin Nachbar | Seite 17 |
Was inspiriert eigentlich ... | Seite 20 |
Kann man eigentlich überhaupt noch was richtig machen?Make-up als politisches Theatervon Ram Paramanathan | |
Praxis | Seite 22 |
Von Shared Documents, feministischen Boys-Kollektiven und Heidi KlumIrina Bârcă im Gespräch mit Sophia Schroth und Marielle Schavan von Henrike Iglesiasvon Henrike Iglesias, Irina-Simona Barca und Sophia Schroth | |
Theorie | |
Die Systemrelevanz der Theaterkörpervon Gabriele Klein | Seite 25 |
Kinder und Jugendliche auf der BühneFragen zu Normierungsprozessen im Theater mit jungen Akteur*innenvon Laura Kallenbach | Seite 28 |
Jugendschutz und TheaterThiemo Hackel im Gespräch mit Thomas Salzmann, Christa Gebel und Marietheres Jessevon Marietherese Jesse, Thiemo Hackel, Thomas Salzmann und Christa Gebel | Seite 31 |
International | Seite 34 |
Sehen und SeinSinn und Unsinn zum Thema Gender im Theatre for Young Audiencesvon Nina Hajiyianni | |
Was inspiriert eigentlich ... | |
Den eigenen Input kuratierenMarginalisierte Perspektiven alltäglich werden lassenvon Noa Winter | Seite 37 |
Es war einmal …Vom Geschichtenerzählenvon Mirrianne Mahn | Seite 40 |
Service | Seite 42 |
PreiswürdigAuszeichnungen für Kinder- und Jugendtheater 2020 | |
Premieren der Spielzeit 2020/2021 | |
ASSITEJ Deutschland | Seite 46 |
ASSITEJ Austria | Seite 66 |
ASSITEJ Schweiz | Seite 68 |
ASSITEJ Luxemburg | Seite 69 |
ASSITEJ Liechtenstein | Seite 69 |
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