
Heft 05/2009
IXYPSILONZETT 02/2009
Tanz für ein junges Publikum
Rückstichheftung mit 32 Seiten, Format: 210 x 280 mm
Zehn Jahre sind vergangen, seit im September 1999 in Köln das 1. Internationale Tanz-Theatertreffen für ein junges Publikum unter dem Titel „Transit" eröffnet wurde. Die Initiative ging auf das Theater Monteure zurück und die ASSITEJ unterstützte das Festival unter der künstlerischen Leitung von Andi Lucas organisatorisch und finanziell. Rückblicke sind nicht eben populär in den Darstellenden Künsten, sind doch meist die Gegenwart und allenfalls künftig stattfindende Ereignisse von Interesse, aber die vergangenen zehn Jahre markieren einen Zeitraum, in dem der Tanz für Kinder und Jugendliche eine besondere Entwicklung genommen hat. Die Tanzschaffenden begannen, sich kulturpolitisch zu engagieren und - auch begünstigt durch die immer intensiver werden Diskussion um ästhetische Bildung - sich mit Tanz für und Tanz mit Kindern und Jugendlichen aus geänderter Perspektive zu beschäftigen.
2005 startete die Kulturstiftung des Bundes den Tanzplan Deutschland, auf dessen Initiative bis 2010 eine breite Palette neuer Konzepte für den Tanz umgesetzt wird. Insgesamt 12,5 Millionen Euro hat die Kulturstiftung des Bundes für die auf fünf Jahre befristete Initiative bereitgestellt. Geld, das vor allem in die „Tanzpläne vor Ort" und „Tanzplan Ausbildungsprojekte" fließt: In einer Allianz von Kulturpolitik und Tanzschaffenden werden in verschiedenen Städten Deutschlands nachhaltige Kooperationsprojekte zur Tanzentwicklung umgesetzt. Unter anderem auch Projekte zur Förderung von Tanz an Schulen. Mit „Take off: Junger Tanz" hat der Tanzplan Düsseldorf zum Beispiel ein Gesamtkonzept zur Erforschung und Entwicklung der künstlerisch qualifizierten Vermittlung von Tanzkunst an Kinder und Jugendliche in Düsseldorf und in Nordrhein-Westfalen vorgelegt.
Der Schwerpunkt dieses Heftes „Tanz für ein junges Publikum" enthält Beobachtungen von Tanzfestivals in Zürich, Wien und Berlin. Petra Fischer hat in ihrem Beitrag einen Blick auf aktuelle Produktionen geworfen, die im Rahmen der Festivals „Blickfelder tanzt aus der Reihe" in Zürich und „Szene Bunte Wähne - 12. Tanzfestival 2009 für junges Publikum" in Wien in diesem Frühjahr zu sehen waren. Während „Blickfelder tanzt aus der Reihe" eine dem Tanz für Junges Publikum gewidmete und auf Zürich beschränkte Ausgabe des traditionsreichen Blickfelder-Festivals ist, innerhalb eines Monats 30 Aufführungen von sieben Produktionen zeigt und ein Publikumsfestival mit immerhin 32 Workshop-Angeboten ist, handelt es sich bei „Szene Bunte Wähne" in Wien um ein Festival, das nur eine Woche dauert, aber 12 Produktionen in 23 Aufführungen zeigt und auch auf das internationale Fachpublikum zielt. Auch, denn es gibt ein umfangreiches Vermittlungsprogramm mit tanzpädagogischer Vorbereitung und besonderen Angeboten für Pädagoginnen und Pädagogen unter dem schönen Titel: „Tanz(t)räume mit Tanzvorstellungen". Darüber hinaus finden Dialogveranstaltungen und Workshops statt. Eine Besonderheit des Festivals ist der „Offspring.contest", ein Nachwuchswettbewerb innerhalb dieses jährlich stattfindenden Festivals. Vermittlung ist ein Schwerpunkt beider Tanztheaterfestivals.
„Wie wird man ein guter Tanzzuschauer" fragen Amelie Mallmann und Karola Marsch in ihrem Gespräch mit der Tanzdramaturgin Maren Witte und diskutieren Vermittlungsformen für das Genre, aber auch Defizite in der Ausbildung von Choreografen.
Das 1. Internationale Tanztheaterfestival für junges Publikum TANZHOCHDREI fand im September 2008 in NRW und Berlin statt und damit wurde nach „Transit" in Köln erstmals wieder ein Internationales Tanztheaterfestival für ein junges Publikum in Deutschland an einem Kinder- und Jugendtheater veranstaltet.
In Koproduktion zwischen dem Kultursekretariat NRW Gütersloh und dem THEATER AN DER PARKAUE, Junges Staatstheater Berlin wurden insgesamt zwölf Produktionen für Kinder und Jugendliche gezeigt. In diesem Rahmen fand in Berlin auch das „Theorie- und Praxisforum" statt, als Kooperation des Theaters mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum. Unter der Fragestellung, wie sich Tanz- und Bewegungssprache entschlüsseln und beschreiben lässt, führte Dr. Maren Witte mit den Teilnehmern ein zweitägiges Werkstattgespräch zu den Produktionen des Festivals.
Im Herbst 2010 findet TANZHOCHDREI zum zweiten Mal, wiederum am Berliner THEATER AN DER PARKAUE statt. Amelie Mallmann, die die Inszenierungen für das Festival aussuchen wird, berichtet von den Erfahrungen bei ihrer europaweiten Suche nach Tanzproduktionen für die Zielgruppe der Fünf- bis Zwanzigjährigen.
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Sinne(e) für BewegungTanz für junges Publikum in Zürich und Wienvon Petra Fischer | Seite 4 |
Von der Suche nach dem ungewöhnlichenTANZHOCHDREI – Ein Tanztheaterfestival für Kinder und Jugendlichevon Amelie Mallmann | Seite 7 |
Trampolinhüpfen oder Wie wird man ein guter Tanz-ZuschauerKarola Marsch und Amelie Mallmann im Gespräch mit der Tanzdramaturgin Dr. Maren Wittevon Amelie Mallmann, Karola Marsch und Maren Witte | Seite 9 |
Zehn Jahre TUSCH in BerlinDrei Perspektiven einer Partnerschaftvon Katrin Behrens, Andrea Sturm und Anna Poeschel | Seite 13 |
"Ich wollte dreckig sein und schreien und wüten und töten"Ein Interview mit dem Schauspielkünstler Uwe Topmannvon Anna Wenzel | Seite 19 |
Stella. Darstellende. Kunst. Preis für junges PublikumEine erste Bilanz zur dritten Preisverleihungvon Marianne Vejtisek | Seite 23 |
Dank für die Verleihung des deutschen Theaterpreises Der Faust29. November 2008 in Stuttgartvon Volker Ludwig | Seite 26 |
Schlechte Rahmenbedingungen für KünstlerInternationales Symposion zur Situation der Darstellenden Künstlervon Günter Jeschonnek | Seite 28 |
Termine/Impressum | Seite 31 |
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