
Heft 04/1969
Erfahrungen aus der Freiberger Theaterarbeit
Broschur mit 96 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
Am 17. November 1968 wurde anläßlich des fünfzehnjährigen Bestehens des Besucherrats des Stadttheaters Freiberg ein "Besucher-Dialog" durchgeführt. An ihm nahmen die beiden Vorsitzenden des Besucherrats sowie die leitenden Mitarbeiter des Theaters und auch führende Bühnenkünstler teil ebenso wie führende Persönlichkeiten aus dem geseIlschaftlichen Leben der Stadt. Sie hatten zum Gespräch auf der Bühne Platz genommen, während im Zuschauerraum die etwa 300 Kulturfunktionäre des Theaters aus Stadt und Land saßen, um diesem Dialog zuzuhören.
Thema war die Verbesserung und Vertiefung der Beziehungen zwischen dem Theater und seinem Publikum mit Hilfe des Kulturfunktionärs unter dem Aspekt zweier mit gleichen kulturpolitischen Aufgaben betrauter Partner. Um eben diese Partnerschaft ging es, als etwa das Mitglied der Bergakademie Freiberg, Vorsitzender des hiesigen Kulturbundes, Prof. Dr. Hain, erklärte, Kultur sei heute für jeden, ob nun Leiter eines Produktionsbetriebes, Mitglied einer Produktionsbrigade oder Künstler, "nicht Kompott sondern Grundnahrungsmittel". Es ginge darum, klarzustellen, daß ein Kulturfunktionär, der sich mit der Bitte um Unterstützung an seinen Leiter wende, eigentlich keine Bittstellerrolle mehr zu spielen habe, da er seinem Leiter eine Arbeit abnehme: heute gälte es nicht, irgendwelche Prozesse zu steuern, sondern Menschen: Kollektive, die nicht Anhängsel einer Maschine sind, zu leiten und sie als Summe von Persönlichkeiten zu entwickeln.
Das Freiberger Theater hat in langjähriger Zusammenarbeit mit seinem Publikum eine sehr gute demokratische Grundlage geschaffen für ein Mitplanen und Mitregieren der Zuschauer bei der Leitung dieses Theaters. Das hatte Wirkungen nach außen wie nach innen zur Folge. Durch die Anerkennung des Besuchers als eines wissenden und aktiven Partners fühlt sich das Publikum ernst genommen und angeregt, mit seinen Wünschen und Fragen zu den Künstlern zu kommen. Das aber wurde zum stimulierenden Faktor bei der Herausbildung der innerbetrieblichen Demokratie im Theater. Die vielfältigen persönlichen Kontakte der Künstler und Mitarbeiter des Theaters zu ihrem Publikum sind so zum wesentlichen Beitrag zur Effektivität der Theaterarbeit geworden. [...].
Aus Ursula Fröhlich: Das Publikum - wichtiger Partner einer demokratischen Theaterleitung. Einige Erfahrungen aus der Freiberger Theaterarbeit, S. 11 (S. 11-14).
Artikel | Seite |
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Artikel | Seite |
Standpunkt | Seite 2 |
Standpunktvon Ulrich Pietzsch, H. G. und J. G. | |
Von der wirklichkeitsverändernden Kraft des MenschenZu Erwin Strittmatters "Katzgraben"von Liane Pfelling | |
Publikum | Seite 11 |
Das Publikum - wichtiger Partner einer demokratischen TheaterleitungEinige Erfahrungen aus der Freiberger Theaterarbeitvon Ursula Fröhlich | |
Gespräch | Seite 15 |
Profil Programm Prognose: Das Volkstheater RostockGespräch mit Generalintendant Prof. Hanns Anselm Perten. Aufgezeichnetvon Horst Gebhardt | |
Musiktheater | Seite 20 |
Nicht nur der Prinz hat zugenommen"Die Liebe zu drei Orangen" von Sergej Prokofjew an der Komischen Oper Berlinvon Hans-Gerald Otto | |
Ur- und Erstaufführungen | |
Ein Stück Amerika"Blues für Mister Charlie" von James Baldwin am Volkstheater RDstockvon Manfred Zelt | Seite 25 |
Eine preußische Polizeikarriere"Der Herr Schmidt" von Günther Rükker am Deutschen Theater Berlinvon Ingrid Seyfarth | Seite 29 |
Bibliothek | |
Lesedramatikvon Martin Linzer | Seite 56 |
Leben für die Musikvon Hans-Gerald Otto | Seite 57 |
Leben für den Tanzvon Hans-Gerald Otto | Seite 58 |
Umschau | Seite 59 |
Merseburger Zaubersprüchevon Matthias Frede | |
Informationen | Seite 81 |
BesetzungenUr- und Erstaufführungen/ Sprechtheater/ Musiktheater |
Matthias Frede
Ursula Fröhlich
H. G.
J. G.
Horst Gebhardt
Martin Linzer
Hans-Gerald Otto
Liane Pfelling
Ulrich Pietzsch
Ingrid Seyfarth
Manfred Zelt
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