Zum Tod des britischen Regisseurs Michael Bogdanov
Am Ostersonntag ist Michael Bogdanov im Alter von 78 Jahren in Griechenland an Herzversagen gestorben. Der Regisseur machte sich insbesondere durch seine modernen Shakespeare-Inszenierungen einen Namen.
Bogdanov wurde 1939 in London geboren. Nach seinem Studium in Dublin kehrt er nach England zurück und gründet 1986, gemeinsam mit dem Schauspieler Michael Pennington, die English Shakespeare Company. Sein deutsches Regiedebüt gab er 1986 mit „Julius Cäsar“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg unter Intendant Peter Zadek, in dessen Fußstapfen er von 1989 bis 1991 trat. 1990 erhielt er für seinen "Rosenkrieg"-Zyklus den Laurence Olivier Award. Bogdanov arbeitete als Regisseur am Royal National Theatre in London, wo er zudem für den Bereich "Experimentelles" verantwortlich war, außerdem inszenierte er u. a. in Köln, München und am Wiener Burgtheater. In Hamburg war er am Altonaer Theater und an den Kammerspielen tätig. Mit einer plattdeutschen Fassung von „Ein Sommernachtstraum“ eröffnete er das neue Ohnsorg-Theater.
„Bogdanov war für das Hamburger Theaterleben prägend. Seine Inszenierungen waren Meilensteine in Hamburgs Theaterleben, an die man sich immer wieder mit großer Freude zurückerinnert", so Christian Seeler, Intendant des Ohnsorg-Theaters auf NDR 90,3.