Alle Beiträge von Tom Mustroph
Magazin
Das Heiner-Müller-Programm der slowenischen Band Laibach
von Tom Mustroph
Die in der beginnenden Pandemie halb vergessene Produktion „Wir sind das Volk“ von der Band Laibach mit Texten von Heiner Müller wird urplötzlich zum aktuellen Stück zur Lage. Gesagtes, Geschriebenes und auch Gesungenes ändern sich, wenn die Kontexte sich ändern. Diese Erfahrung durfte man beim musikalisch-theatralen Industrial-Event „Wir sind das Volk“ machen, den die slowenische Konzept-Band Laibach mit sehr deutschen Texten von den Gebrüdern Grimm über Adolf Hitler bis Heiner Müller im…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2022
Magazin
Der Kosovo Theatre Showcase in Pristina spiegelt die Probleme der Region
von Tom Mustroph
Theaterkunst trägt in sich Elemente der Arbeit des Sisyphos. Während sich Theaterkünstler:innen aus Kosovo und Serbien für gemeinsame Produktionen treffen und dabei die alten Kriege aufarbeiten, wirkt der Krieg in der Ukraine wie ein Spaltpilz in beiden Ländern. Kosovo drängt in die Nato, während Serbien wieder näher an das Russland des Wladimir Putin heranrückt.
Es ist ein Jammer. Viel Wegstrecke ist bereits zurückgelegt auf dem Balkan. Als Beleg dafür kann das Kosovo Theatre Showcase in der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2022
Festival
Die digitale Ausgabe des Internationalen Figurentheaterfestivals Erlangen im Mai 2021
von Tom Mustroph
aus der Zeitschrift: double 44
Magazin
Die Berliner Ballettschule und Schule für Artistik öffnet sich neuen Zirkusformen
von Tom Mustroph
Neuer Zirkus ist im Kommen, sogar in Deutschland. Und da auf allen Ebenen. Die bislang vor allem der tradierten Artistik verpflichtete Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik öffnet sich für die neue Zirkusform und schließt perspektivisch eine gravierende Ausbildungslücke. Damit kann die Schule, in der bis vor Kurzem der Ballett-Zweig noch als der wichtigere galt, der aber wegen der Querelen um die frühere Leitung in den letzten Jahren massiv in Verruf geriet, einen Weg in eine…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2022
Neustart
Alexander Riemenschneider und Christina Schulz machen das Theater an der Parkaue Berlin zukunftssicher
von Tom Mustroph
„Berlin baut“, so prangt es in weißer Schrift auf rotem Grund auf einem Schild vor der Fassade des Theaters an der Parkaue. Berlinerinnen und Berlinern jagt so eine Ankündigung Schauer der Angst über den Rücken. Denn fungiert der Senat als Bauherr, wie hier bei der technisch notwendigen Sanierung des Theaters, sind Verzögerungen und Kostensteigerungen Alltag. Bis 2024 soll dieser Umbau dauern. Der ursprüngliche Bau, vor 111 Jahren als Schulgebäude errichtet und 1950 zum Kinder- und…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2022
Gespräch
von Salomon Bausch und Tom Mustroph
Salomon Bausch, welchen Umfang hat das gerade eröffnete Pina Bausch Archiv?
Es handelt sich um ungefähr 300.000 fotografische Objekte und etwa 9000 Videos. Hinzu kommen Kostüme, Bühnenbilder und Regiebücher meiner Mutter. Das Online-Archiv umfasst etwa 1,5 Petabyte Daten, das sind 1500 Terabyte.
Beeindruckend. Im Online-Archiv sind aktuell aber lediglich 31 Videos und 1330 Fotos zugänglich. Ist es jetzt ein Zwischenstand der Digitalisierung oder Resultat einer Auswahl?
Es handelt sich um…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2022
Magazin
von Tom Mustroph
Eigentlich sollten Tobias Morgenstern und Thomas Rühmann, Gründer und Organisatoren des Theaters am Rand in Zollbrücke, in diesem Herbst mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt werden. Kurz vor der Zeremonie wurde die Ehrung aber zurückgezogen. Offizielle Begründung: Die Ordenswürdigkeit von Morgenstern sei nicht mehr gewährleistet. Das wirft Fragen auf: Danach, wie ordenswürdig künstlerisches Tun überhaupt zu sein hat und wie viele Kontroversen eine Gesellschaft aushalten kann und sollte.
Dem…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2022
Magazin
Fremde spielen. Materialien zur Geschichte von Amateurtheater. Hg. von Claudius Baisch, Henrike Schmidt, Dana Soubh, Schibri Verlag, Uckerland 2020, 24,80 EUR.
von Tom Mustroph
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2021
Magazin
Édouard Louis, Angélica Liddell und Kirill Serebrennikov beim FIND-Festival
von Tom Mustroph
Im letzten Jahr fiel Pandemie-bedingt das Festival Internationale Neue Dramatik an der Berliner Schaubühne aus. In diesem Jahr wurde es mit weitgehend gleich gebliebenem Programm wiederholt. Das ist einerseits verdienstvoll. Andererseits wirkte FIND in diesem Jahr seltsam aus der Zeit gefallen.
Es muss eine Revolution her. Dies behauptete Édouard Louis zum Abschluss seiner Ein-Mann-Show „Qui a tué mon père? (Wer hat meinen Vater umgebracht)“. Er erntete zustimmenden Applaus – im ansonsten…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2021
Magazin
Die Berliner Festspiele beleben für kurze Zeit den Monumentalkörper ICC
von Tom Mustroph
So schafft man Liebhaber. Ein gefühltes halbes Menschenleben lag das Berliner ICC wie ein an den Strand gespülter Riesenwal an der einstigen Rennstrecke Avus. Leblos, ja sterbend wirkte auch der Bau. Seit der Schließung im Jahre 2014 lag er, unterbrochen nur von einer Zwischennutzung als Geflüchteten-Unterkunft, grau und vor sich hin staubend in Berlins Verkehrslärm.
Im Oktober, zur Feier des 70. Geburtstags der Berliner Festspiele, schaltete der scheidende Intendant Thomas Oberender für zehn…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2021
Magazin
Die Berliner Musiktheater-Erneuerer Dennis Depta und Marielle Sterra erschließen mit dem dritten Opus ihrer „Berlin is not …“-Reihe ungewöhnliche Kunstformen und Publika
von Tom Mustroph
Das Gras ist grün, und über der saftigen Rasenfläche breiten sich kleine Wolken aus Marihuana-Düften aus. Menschengruppen lagern auf der Wiese, Bierflaschen kreisen, Wein schwappt in Bechern. Eine Anmutung von Woodstock stellt sich ein. Nur ist es hier, bei Berlin is not am Ring, auf dem Gelände des Garagenkomplexes der Fahrbereitschaft in Berlin-Lichtenberg viel urbaner. Das ruft das Quietschen der regelmäßig am Zaun vorbeifahrenden Straßenbahn ins Bewusstsein.
In dieses Geräusch weben…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2021
Auftritt
WDR: „Made to Measure“ von Laokoon
von Tom Mustroph
Die Berliner Künstlergruppe Laokoon rekonstruiert aus Suchmaschinendaten das digitale Äquivalent einer Internet-Userin aus Fleisch und Blut. Ein radikales Experiment mit erhellenden, beängstigenden und amüsanten Momenten. Und eine Form von Netztheater, die die digitalen Infrastrukturen clever ausnutzt.
Eigentlich macht die Gruppe Laokoon, bestehend aus den Film- und Theaterregisseuren Moritz Riesewieck und Hans Block sowie der Künstlerin und Landschaftsarchitektin Cosima Terrasse, nichts…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2021
Magazin
Das CircusDanceFestival Köln versteht sich als Motor für die Entwicklung des zeitgenössischen Zirkus
von Tom Mustroph
Das Aufatmen war deutlich zu spüren. Die erste Corona-Welle hatte das für 2020 geplante CircusDanceFestival in Köln unmöglich gemacht. Ein Jahr später fand es nun statt: in einem echten Zelt mit echtem Publikum, wenngleich pandemiekonform in geringerer Zahl.
Bei den vorgestellten Produktionen – nicht alle waren tatsächlich live zu erleben, manche wurden in digitaler Fassung oder in der Ersatzform eines Gesprächs präsentiert – fiel die Bedeutung von Objekten auf. Hier ist der Zirkus, der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2021
Kommentar
Coming soon, aber ohne Ida Müller und Vegard Vinge – Die Berliner Volksbühne gibt unmittelbar vor dem Neustart unter René Pollesch Rätsel auf
von Tom Mustroph
Es ist der Intendanzneustart der Saison: Mitte dieses Monats, am 16. September, eröffnet die Volksbühne in Berlin unter der neuen Leitung von René Pollesch. Viele Augen sind auf die Hauptstadt gerichtet, viele Theaterherzen pochen auch, denn wohl kaum ein Theater erzeugte in den letzten drei Jahrzehnten so viele Emotionen. Auf die Ära von Frank Castorf folgte das kurze Intermezzo von Chris Dercon. Der danach eingesetzte Interimsintendant Klaus Dörr trat im März dieses Jahres infolge von…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2021
Protagonisten
Die während der Corona-Krise entwickelten Stipendienprogramme für die freien darstellenden Künste wären auch postpandemisch ein Gewinn
von Tom Mustroph
Tatsächlich: Auch Glücksmomente brachte diese Pandemie – und zwar nicht nur für Maskenproduzenten, Plexiglasverbauer und Impfstoffentwickler, sondern auch für Akteurinnen und Akteure der gewöhnlich recht prekären freien darstellenden Künste.Ganz deutlich war dies bei Gesprächen über die #TakeCare-Residenz-Programme des Fonds Darstellende Künste zu spüren. Da blitzten vor Freude und Begeisterung glänzende Augen in den Videokonferenzkacheln auf.
Gedacht waren die besagten Programme als…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2021
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