Alle Beiträge von Mehdi Moradpour
Stück
Die israelische Dramatikerin Maya Arad über ihr Stück „Gott wartet an der Haltestelle“ im Gespräch mit Mehdi Moradpour
von Maya Arad und Mehdi Moradpour
Maya Arad, Sie schrieben Ihr Stück im Rahmen des Projekts TERRORisms der Europäischen Theaterunion (UTE). Es beginnt mit einer rasanten Dynamik: In einer dichten Sprache und mit diversen Rück- und Vorblenden versuchen die Figuren anhand von unterschiedlichen Fragmenten, einem Selbstmordattentat nachzugehen, das eine Frau in einem israelischen Restaurant verübt hat. Sie spüren den destruktiven Spuren der Besatzungspolitik sowie patriarchalischer Familienverhältnisse nach. Wie und wo haben Sie…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2016
Protagonisten
Das interdisziplinäre Festival SummerWorks in Toronto feiert Kunst als Raum des Miteinanders
von Mehdi Moradpour
Theater ist langweilig. Performance beliebig. Und andersrum. Es geht um Mimesis, geniale Sinnstiftung, Repräsentation und (Welt-)Interpretation, meistens durch lineare Geschichten und Wahrnehmungsweisen aus der Dunkelkammer. Oder es geht um Spielarten und Projekte, die bloß authentisch sein und gleichzeitig das Authentischsein infrage stellen wollen. In den performativen Projekten sehen wir dann nur Auflösung, Distanziertheit, zu viel davon wird auch Coolness genannt, Ohnmacht und…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2015
Magazin
Der Autor Mehdi Moradpour über sein Stück „Türme des Schweigens“ im Gespräch mit Miriam Denger
von Miriam Denger und Mehdi Moradpour
Mehdi Moradpour, in Ihrem neuen Stück schreiben Sie über den missglückten Versuch von Menschen, miteinander und mit der Welt in Verbindung zu treten – über Eltern, die daran scheitern, ihren Töchtern von früher zu erzählen. Zu Beginn des Stücks hat diese Stille eine extreme Form angenommen: Sperber, der Vater, liegt im Koma. Wie lässt sich für das Schweigen eine Sprache finden?Es gibt eine Schnittstelle zwischen dankbarem und quälendem Schweigen. Ich habe versucht, aus dieser Schnittstelle…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2015
Magazin
Die Deutsche Theaterwoche in Havanna liefert der kubanischen Theaterszene neue Impulse
von Mehdi Moradpour
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 01/2011
Thema: Müller in der Welt
Wie Heiner Müllers Werk bei dem kubanischen Autor Rogelio Orizondo das Bedürfnis nach einer neuen Theatersprache auslöste. Ein Gespräch
von Mehdi Moradpour und Rogelio Orizondo
Rogelio Orizondo, beim Lesen Ihres Textes „Gestern habe ich aufgehört, mich zu töten. Dank dir, Heiner Müller“ entsteht der Eindruck, dass Ihr Text zu einem spielerischen Parcours einlädt. Auf mich wirkt er wie eine im Derrida’schen Sinne in Bewegung begriffene Zwietracht zwischen verschiedenen Schreibsystemen, ein Mahlstrom der Referenzen: Heiner Müller, Sarah Kane, Virginia Woolf, Tschechow, Shakespeare, Guillermo Calderón, aber auch einige kubanische Dramatiker, Poesie, Kino, Musik etc. Es…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2014
Look Out
Die deutsch-iranische Tänzerin und Choreografin Modjgan Hashemian zeigt Menschen zwischen Wünschen, Restriktionen und drohendem Krieg
von Mehdi Moradpour
Ob es um neugierige Körper geht, die spielen, sich begehren, es aber nie ausleben können, weil sich das Begehren immer wieder in Distanz oder Skepsis verwandelt, sobald sie sich annähern („In Motion“, UA 2012), um Menschen, die sich nach Bewegung und Tanz im öffentlichen Raum sehnen, aber staatlichen Einschränkungen unterliegen („Don’t Move“, UA 2011), oder um physische Konfrontation von Angehörigen zweier „feindlich“ gesinnter Staaten, die mit der immerwährenden Angst eines drohenden Krieges…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2013
Magazin
Das Kontrapunkt-Festival im polnischen Szczecin
von Mehdi Moradpour
Jede Überschreitung des Herkömmlichen löst Schrecken aus. Denn sie möchte eine Gegenwelt entwerfen und verlangt die Verflüssigung der Konventionen. Es heißt, die vom Logos befreite Musik überschreite die Grenzen der Worte. Sie bedient sich der Klangimagination sowie der Stille, so John Cage. Durch die Noten verleiht sie dem Abwesenden oder Toten Töne und Stimmen. Musik kann so eine Welt der Vielstimmigkeit erzeugen. Der Kontrapunkt zum Beispiel, wörtlich „Note gegen Note“, bezeichnet eine…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2015
3. Autorenwettbewerb der Theater St.Gallen und Konstanz
von Mehdi Moradpour
Mamal, ehemaliger Paramilizionär und Mörder, ist verschwunden. Viv, Sozialforscherin mit einer großen Leidenschaft für Taxidermie, glaubt an Selbstmord oder sogar Mord. Vor seinem Verschwinden war Mamal Schikanen ausgesetzt, im Umfeld des Heims für Asyl und Soziales, wo er zuletzt lebte.
Viv will „über das leben der tiere alles wissen, um ihnen den ausdruck zu geben, den sie im leben verdient hätten“ – mit dem analytischen Blick, mit dem sie zur Präparation vorgesehene Tierkadaver mustert,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2015
Look Out
Das Performancekollektiv OnElf beschäftigt sich mit soziopolitischen Themen direkt vor Ort: in den Kiezen Berlins
von Mehdi Moradpour
Wer Arzt werden möchte, muss Versuchstier sein wollen“, bemerkte einmal Sloterdijk, als er über den Titel seines Buches „Selbstversuch“ sprach. Und so begeben sich die Mitglieder des vierköpfigen Theater- und Performancekollektivs OnElf vor der Realisierung jedes Projektes zunächst einmal auf die Suche nach Antworten auf ihre eigenen Fragen, nach scheinbar disparaten Stoffen und Orten, um Konstruktionsmaterial für neue Stoffe/Räume zu gewinnen. Sie frequentieren Orte, an denen sich Menschen…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2013
Magazin
„Berlin calling Lampedusa“ im STUDIO des Maxim Gorki Theaters und „Im Apparat der Kriege“ von matthaei & konsorten in Berlin
von Mehdi Moradpour
Der Autor Mehdi Moradpour begab sich Ende Januar im Rahmen zweier Theaterprojekte auf die Spuren heutiger Krisen und Kriege. „Berlin calling Lampedusa“ hieß eine szenische Lesung, Filmvorführung, Konferenz im STUDIO des Maxim Gorki Theaters, der eine Woche zuvor, ausgehend von den Berliner Sophiensælen, die operative Expedition „Im Apparat der Kriege“ von matthaei & konsorten vorangegangen war. Projekte, die so eindringlich waren, dass unser Autor selbst zu einer künstlerischen Form griff, um…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2014
Look Out
Die Schauspielerin und Sängerin Atina Tabé fordert die Poetik der Werke heraus
von Mehdi Moradpour
Der Schauspielerin Atina Tabé geht es bei der Schauspielkunst um die Dialektik von Schein und Sein, von Spiel und Spielen: „Im Vollzug des Spiels darf das Spielen nicht verloren gehen.“ Das Spiel ist für sie Aufmerksamkeit und Präsenz, nicht bloßes (Sich-)Darstellen. Es soll Schöpferisches und Neues schaffen. Beim Spielen erneuern sich ihre Bewegungen und schaffen dadurch unbekannte Möglichkeiten der Interpretation von Zeichen. Wenn sie gefragt wird, ob sie die Gefühle der Figuren fühlt oder…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2014
Ausland
Das diesjährige Fajr-Festival in Teheran zeigt, wie junge Theaterschaffende trotz finanzieller und staatlicher Reglementierungen an einer Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse arbeiten
von Mehdi Moradpour
Eine Reise kommt einem Reisenden wie eine ihn überragende Größenordnung vor. Ich denke an meine Reise nach Teheran und schon spüre ich als ein „Heimgekehrter“, dass das (Nach-) Denken darüber dazu neigt, die Erfahrungen in einer reinen Beschreibung des Erlebten anzusiedeln. Dabei möchte die Reflexion – etymologisch: das Zurückbeugen – das subjektiv Erlebte sachlich darstellen. Sie versucht, in das behagliche innere Bewusstsein einzudringen, Bausteine zu rekonstruieren und somit an die Grenzen…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2015
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