Alle Beiträge von Joachim Fiebach
Magazin
In Gedenken an den Literatur- und Theaterwissenschaftler Robert Weimann
von Joachim Fiebach
Als ich vom Ableben Robert Weimanns hörte, einem der herausragenden deutschsprachigen Literatur- und Theaterwissenschaftler seit den 1960ern, dachte ich zuerst an sein 1958 erschienenes Buch „Drama und Wirklichkeit in der Shakespearezeit“. Seine Darlegungen der historischen Bewegungen und gesellschaftlichen Umstände, die für ein halbes Jahrhundert zur einzigartigen Blüte des öffentlichen Theaters im elisabethanischen England führten und in/mit denen die geschichtlich einmalige Kunst…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2019
Die Revolution im Theater muss nicht neu erfunden, sondern fortgeschrieben werden
von Joachim Fiebach
aus dem Buch: Vorsicht Volksbühne!
Denkzeichen. Essays für eine Zukunft der Volksbühne
Die Revolution im Theater muss nicht neu erfunden, sondern fortgeschrieben werden
von Joachim Fiebach
Von Beobachtungen zur bisherigen Geschichte der Berliner Volksbühne ausgehend, sehe ich einige allgemeine Kennzeichen, die Leitlinien für ihre Neugestaltung als einer subventionierten, nicht nur für Berlin künstlerisch und soziokulturell bedeutenden Institution für Darstellungen sein könnten oder sollten. Eine Gruppe von Theaterkünstlern (Schauspielern, Regisseuren, Bühnenbildnern usw.), die für eine gewisse Zeit zusammenarbeitet, oder eben das, was als ein Theaterensemble im weiten Sinn zu…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 08/2018
von Joachim Fiebach
aus dem Buch: Das verschüttete Schweigen
Magazin
Manfred Brauneck u. d. ITI Zentrum Deutschland (Hg): Das Freie Theater im Europa der Gegenwart. Strukturen – Ästhetik – Kulturpolitik. Transcript Verlag, Bielefeld 2016, 648 S., 39,99 EUR.
von Joachim Fiebach
Der über sechshundert Seiten starke Band zum „Freien Theater im Europa der Gegenwart“ stellt wesentliche Formen und Probleme der europaweiten Kunstbewegung vor, die in Deutschland als Freies Theater gilt, frei als ungebunden im Unterschied zum sogenannten institutionalisierten, traditionell stark kommunal-staatlich getragenen (angebundenen) Theaterwesen.
Braunecks längere Einleitung umreißt die verschiedenen Perspektiven, unter denen die Bewegung zu sehen ist. Sie geht über den im Titel…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2017
Das Theater Frank Castorfs
von Joachim Fiebach
Dieser Text war ursprünglich die Manuskriptfassung eines Vortrags zur Einführung in die Theaterarbeit Frank Castorfs am Drama Department der Stanford University. Er sollte nach Ende meiner Teilnahme an einer Konferenz in Boulder/Colarado Anfang April 2005 gehalten werden. Da ich wegen eines plötzlichen Schneesturms in Denver für mehrere Tage keinen Flug nach San Francisco bekam und mit einem der noch möglichen internationalen Flüge nach Frankfurt zurückreiste, musste er ausfallen.
Frank…mehr
aus dem Buch: Castorf
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Zum Tod des Berliner Theaterwissenschaftlers Helmar Schramm
von Joachim Fiebach
Ende September ist der Theaterwissenschaftler Helmar Schramm nach langwierigem Ringen mit einem bösartigen Tumor verstorben. Helmar hat sich als einer der ersten, und bedeutendsten, Theaterforscher im deutschsprachigen Raum mit den theatralen Dimensionen soziokultureller Realitäten höchst kreativ auseinandergesetzt. Als Hochschullehrer ermutigte er mit seinem forscherischfragenden, innovativ be-zweifelnden Engagement mehrere Studentengenerationen zum produktiven kritischen Denken und Handeln,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2015
von Joachim Fiebach
Theaterkunst kann den neoliberalen Verführungen, wie der kurze Blick auf Arbeiten wie die von Sellars, des Théâtre du Soleil, von Thomas Ostermeier zeigte, widerstehen. Die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz wurde für über ein Jahrzehnt zu dem wohl bedeutendsten Theater der westlichen Welt mit Inszenierungen, die engagiert-kritisch von gesellschaftlichen Verhältnissen, den „social structures“ und „historically contingent forces“ sprechen, die wesentlich Verhalten der Individuen prägen.…mehr
aus dem Buch: Welt Theater Geschichte
Spektakel der alltäglichen Warenzirkulation: Passagen
von Joachim Fiebach
Kulturhistorisch am bedeutendsten waren im 19. Jahrhundert der Beginn des permanenten Spektakels der Warenzirkulation und des Konsums sowie die theatralen Weltausstellungen. Das Ausstellen, Beschauen, das unmittelbare oder potenzielle Aneignen von Dingen und Aktivitäten, ist die gleichsam typische, wichtigste kommunikative/theatrale Tätigkeit der entfalteten bürgerlich-kapitalistischen Ordnung. Ihre ersten massenwirksamen Warenschauspiele inszenierte sie in den Passagen, den sich jetzt über das…mehr
aus dem Buch: Welt Theater Geschichte
von Joachim Fiebach
Weisen die Darstellungsstrukturen des ausdifferenzierten Theaters – das Zusammenwirken von Musik, Tanz, verbalem Ausdruck und von Masken bzw. Maskierungen – auf das Herkommen aus der allgemeinen (rituell) theatralen Prägung/Gestaltung vormoderner Gesellschaften hin, dürfte das in abgeänderter Weise auch für seine teilweise ideologischen Wirkungen (Funktionen) gelten. Kulturhistorisch signifikante Theaterkünste verhandelten wesentliche, auch entscheidende Probleme, Konflikte, Widersprüche der…mehr
aus dem Buch: Welt Theater Geschichte
Thema: Volksbühne Berlin
von Joachim Fiebach
In der teilweise derben Kritik nicht unbedeutender Theatermacher an der Entscheidung des Berliner Senats, eine neue Leitung der Volksbühne ab 2017 einzusetzen, äußert sich wohl recht deutlich der Widerstand gegen den Abbau des hier nur kurz, nicht umfassend charakterisierbaren subventionierten Ensembletheaters, der bisherigen Basis, so gleichsam einer Gewähr der international herausragenden künstlerischen Geltung des deutschen Theaters. Nicht umsonst nennen die Verteidiger der Entscheidung,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2015
von Joachim Fiebach
Als das Fernsehen in den 1960er Jahren praktisch jede Wohnung besetzt hatte und sich die Konturen einer audiovisuell durchmediatisierten Gesellschaft abzeichneten, schien es, als könnten theaterkünstlerische Darstellungen, die sich nur im Zeitraum personal unmittelbarer, nicht-mediatisierter Kommunikation realisieren, perspektivisch gesehen jede soziokulturelle Bedeutung verlieren. Ein kritischer historisch-materialistischer Blick in die Geschichten des Theaters, der historischen Kurven und…mehr
aus dem Buch: Welt Theater Geschichte
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